UBS ersteigert Mobutu-Villa zum Schnäppchenpreis
Wohnen wie ein Diktator am Genfersee

16 Zimmer, 25 Toiletten und ein drei Hektaren grosser Park über dem Genfersee: Die UBS hat sich die ehemalige Villa des zaïrischen Diktators Mobutu Sese Seko unter den Nagel gerissen.
Publiziert: 15.06.2016 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 01:38 Uhr
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6 Hektaren mit allem Drum und Dran: Das kleine Versaille von Mobutu.
Foto: vd.ch

Das Anwesen in der Gemeinde Savigny VD westlich von Lausanne ist imposant: 16 Hektaren gross ist das Grundstück, 700 Quadratmeter Wohnfläche, drei Hektaren Park – ein kleines Versaille. Den Palast mit 16 Schlafzimmern, 25 Toiletten, Gästehäusern, einem Tennisplatz und einem Gewächshaus schätzten die Gutachter auf einem Wert von 18 Millionen Franken. 

Die UBS hat den das Anwesen heute Morgen um 9 Uhr für 6'054'000 Franken zugesprochen bekommen, wie «Le Matin» berichtet. Ein Schnäppchen! Bei der Versteigerung vor dem Betreibungsamt Lavaux-Oron in Cully VD waren rund 20 Personen anwesend. Die Grossbank war die einzige Bieterin.

Vorvorbesitzer des Gebäudes war General Mobutu Sese Seko, einer der schlimmsten Diktatoren in der Geschichte von Afrika. Von 1965 bis 1997 war er Präsident von Zaïre, der heutigen demokratischen Republik Kongo. In dieser Zeit beraubte er sein eigenes Volk und häufte einen Reichtum von bis zu vier Milliarden Dollar an. Mobutu starb im Oktober 1997 im Exil in Marokko, wohin ihn die Opposition ein halbes Jahr zuvor gezwungen hatte.

Für eine Butterbrot von 3,1 Millionen hatte ein belgisch-schweizerischer Geschäftsmann die Villa 2001 gekauft. Zusammen mit seiner amerikanischen Ehefrau investierte er in der Folge rund 12 Millionen in den Mobutu-Palast. Das heute geschiedene Paar schuldete vor allem der UBS bis zu 6 Millionen an Hypotheken. Zuletzt wohnte nur noch die Frau im Haus. Sie war bei der Versteigerung anwesend und zeigte sich «etwas enttäuscht» über den Verkaufspreis. (bih)

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