Er wollte bloss seinem Bruder bei der Futterentladung helfen. Doch dann wurde der Samstagnachmittag für Johannes S. (26) aus Villarsel-le-Gibloux FR zum Albtraum.
Er fährt mit einem Traktor, den er sich von einem Freund ausgeliehen hatte, auf der Hauptstrasse von Villargiroud FR nach Villarlod FR. Der Freiburger will gegen 16.40 Uhr links in die Route du Moulin abbiegen, um in sein Dorf zu fahren.
Dann passiert das Unglück: Der Greifarm seines Traktors erfasst die linke Seite eines vorbeifahrenden Autos und schlitzt das Dach des Personenwagens auf. Der Fahrer (38) wird schwer verletzt, schwebt in Lebensgefahr. Seine Frau (38) und die Kinder (14 und 6 Jahre alt) kommen mit leichten Verletzungen davon.
«Habe das Auto nicht gesehen»
Johannes S. erklärt BLICK das Drama. «Ich hatte den Greifarm gesenkt, um bessere Sicht zu haben. Da geschah es plötzlich. Ich habe das Auto schlichtweg nicht gesehen. Ich habe eine Millisekunde nicht aufgepasst.» Er sei aber komplett nüchtern gewesen.
S. steigt aus dem Traktor und eilt zum Wagen. «Die Familie im Auto stand unter Schock. Die Frau schrie. Ich leistete sofort Erste Hilfe.» Der Fahrer des Autos, der Familienvater, habe stark im Gesicht geblutet. «Ich gab alles, um sein Leben zu retten», so Johannes. «Ich habe keine Angst vor Blut, da ich eine Lehre als Metzger abgeschlossen habe. In der einen Hand hielt ich einen Lappen, um seine Blutung zu stillen. In der anderen das Handy, um Polizei und Sanität zu alarmieren.»
«Ich will die Unfall-Familie besuchen»
Der Mittzwanziger ist untröstlich: «Es tut mir so leid. Es geht mir momentan sehr schlecht. Ich will schnellstmöglich herausfinden, wer diese Familie ist. Dann will ich sie besuchen und mich in aller Form entschuldigen.» Er hadert: «Hätte ich doch nur die Klammer des Traktors nicht gesenkt! Dann wäre es wohl nicht zum Unfall gekommen.»
* Name geändert