90000 Menschen feierten dieses Wochenende friedlich am St.Gallerfest. Am Samstagabend kippte jedoch die Stimmung, zumindest bei den Fans des heimischen Fussballclubs FC St.Gallen: Anhänger des Grasshopper Clubs Zürich griffen den FCSG-Fanstand an. Die Polizei schritt nicht ein – obwohl sogar unbeteiligte Festbesucher verletzt wurden. Für einen Mitarbeiter des Restaurant Tres Amigos absolut unverständlich.
Der FCSG-Stand war unmittelbar neben seinem Lokal aufgebaut worden. Das Tres Amigos hatte hinaus gestuhlt und war voller Gäste, als die «2-Meter-Typen mit Stiernacken und Glatzen» herangestürmt kamen: «Ich sah, dass ein Gast eine Platzwunde über der Augenbraue erlitt, es flogen Stühle, Tische, Gläser, die Menge stob auseinander, das Ganze war total unübersichtlich!», so der Tres-Amigos-Mitarbeiter.
Nicht der erste Angriff
Alles sei zwar schnell wieder vorbeigewesen, doch es hätte viel schlimmer kommen können: «Die Hechtgasse ist schmal und war pumpenvoll. Es bestand somit keine Fluchtmöglichkeit. Stellen Sie sich vor, es wäre eine Massenpanik ausgebrochen wegen dieser Chaoten», so der Restaurant-Mitarbeiter.
Dabei ist es nicht das erste Mal, dass Zürcher Ultras die St.Galler auf dem St.Gallenfest angreifen. Dies geschah bereits letztes Jahr. «Jetzt war es einfach eine Steigerung. Aber was kommt dann im nächsten Jahr auf uns zu?», wundert sich der Restaurant-Mitarbeiter. Und fordert: «Entweder nimmt die Polizei das jetzt ernst und postiert endlich einen Beamten an den SCSG-Stand oder der Stand soll ganz weg.»
Zu viele Brennpunkte?
Die Bilanz beim Tres-Amigos: 22 kaputte Stühle, vier zerstörte Tische und ein Sachschaden von rund 400 Franken. Bei der Polizei wurde deswegen Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Die Polizei könne nicht überall sein, sagte die Stadtpolizei lapidar im «St.Galler Tagblatt». Den erbosten Wirt vom Tres Amigos baten die Beamten um Verständnis, «zumal es am Fest viele Brennpunkte gegeben habe».
Dabei war die Polizei doppelt vorgewarnt: Vom Angriff auf den FCSG-Stand im letzten und vorletzten Jahr sowie von den diesjährigen Ankündigungen in den Ultra-Foren. Die Einträge von GC- und FCSG-Anhängern lassen auf die Brutalität früherer Auseinandersetzungen schliessen: Von Schlagringen, Riesenpfeffersprays und Fackeln ist hier die Rede. Wer nicht bewaffnet ist, nutzt Fäuste und Füsse.
«Nochmals die Scheisse rausprügeln»
Dabei kommt es immer wieder zu Angriffen zwischen Ultras und Hooligans von GC und FCSG. Diese werden meist sorgsam geplant: «SG hatte mit einem Angriff rechnen müssen, daher war es sehr naiv den Bahnhof frühzeitig einzunebeln, damit man Freund und Feind nicht mehr voneinander trennen kann. GC hatte (kriegstechnisch) einen sauberen Angriff gestartet, man greift immer die Schwachstelle an», lautet ein Eintrag von anfangs August. Nach den Schlägereien geht der Streit dann verbal im Forum weiter: «Wir haben euren Marsch nicht angegriffen, weil wir euch nicht nochmals die Scheisse rausprügeln wollten», heisst es dann etwa.
Spätestens im nächsten Jahr wird sich zeigen, ob die Polizei die Hooligans am St.Gallen-Fest noch einmal gewähren lassen wird. Die diesjährigen Schläger konnten unerkannt fliehen. Die Kantonspolizei prüft nun, ob sie allenfalls durch Videoüberwachungsaufnahmen ausgemacht werden können. (gux)
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