Spanierin vier Tage lang im Waadtland vermisst
Das rätselhafte Verschwinden von Au-pair Lucia (23)

Die Polizei suchte tagelang mit Hunden, Drohnen und Helikoptern nach Lucia C. (23). Gefunden wurde sie nach vier Tagen und nur einen Kilometer von ihrem Auto entfernt. Was in dieser Zeit passierte, ist ein grosses Rätsel.
Publiziert: 01.09.2017 um 17:28 Uhr
|
Aktualisiert: 07.10.2018 um 13:37 Uhr
1/2
Das Au-Pair wurde seit letztem Freitag vermisst. Nun ist sie wieder aufgetaucht.
Foto: Kapo VD
Nicole Agostini

Der Fall des Au-pair-Mädchens Lucia C.* (23) ist äusserst merkwürdig. Seit Freitag wurde die 23-jährige Frau aus dem spanischen Alicante vermisst (BLICK berichtete). Am Samstagmorgen wurde der graue Audi A3, mit dem sie unterwegs war, in Les Monts-de-Corsier bei Vevey VD gefunden. Am Dienstag fand sie ein Passant – nur etwa einen Kilometer vom Auto entfernt.

Das wirft die Frage auf: Wieso wurde sie nicht früher gefunden? Denn die Polizei suchte mit einem Grossaufgebot nach der Spanierin. Hunde, Drohnen und Helikopter kamen zum Einsatz.

«Die Hunde hätten sie doch gerochen»

«Wo war sie – fast vier Tage ohne Wasser, als es so heiss war? Es gibt ein riesiges Getreidefeld und viele Scheunen. Die Spürhunde hätten sie doch gerochen!», sagt ein Mann, der in der Nähe des Fundorts wohnt, zur Zeitung «24 heures».

Die Waadtländer Polizei kann auf Anfrage von BLICK nichts dazu sagen. Lucia selber kann auch nicht weiterhelfen. «Als wir Lucia C. fanden, konnte sie sich an nichts mehr erinnern», sagt Polizeisprecherin Florence Maillard.

Der Gedächtnisverlust muss schlimm sein. So sagt ihr Vater Eduardo Cristo, nachdem er seine Tochter im Spital besucht hat, zum spanischen News-Portal «Diario Vasco»: «Sie erkennt uns nicht. Sie erinnert sich an nichts. Sie kennt nicht einmal ihren Namen.»

Seine Tochter sei leicht verletzt, aber sehr erschöpft. Er versuche, ihr langsam zu erklären, wer sie sei. Lucia erinnere sich, dass sie im Wald in der Nähe von Les Monts-de-Corsier spazieren gegangen sei. Das habe auch der Fussgänger bestätigt, der sie entdeckt hatte. Die junge Spanierin soll dieselben Kleider wie am Tag ihres Verschwindens getragen haben.

Waren Drogen im Spiel?

Laut dem spanischen News-Portal führe die Schweizer Polizei eine toxikologische Analyse durch, um feststellen zu können, ob Drogen, Alkohol oder Betäubungsmittel im Blut seien. Eine Analyse, die längere Zeit in Anspruch nehme, aber wichtig sei. 

Polizeisprecherin Maillard wollte dies gegenüber BLICK nicht bestätigen. Es würden mehrere Untersuchungen durchgeführt, erklärte sie, ohne konkret zu werden.

Immerhin: Lucia konnte das Spital mittlerweile verlassen. Viele Fragen bleiben aber offen, der Fall ist immer noch ein Rätsel.

* Name der Redaktion bekannt

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?