Es ist Dienstagabend, gegen 21.15 Uhr, als ein belgischer Reisecar in Siders VS gegen eine Tunnelwand rast. 28 Menschen sterben. Darunter 22 Kinder, alle ungefähr im Alter von zwölf Jahren (BLICK berichtete). Das schwere Busunglück im März 2012 schockte ganz Europa.
Nur wenige Menschen überlebten den Unfall. Zwei von ihnen sind die belgischen Mädchen Britt und Sarah. Heute sind sie beide 16 Jahre alt. Vergessen werden sie die schrecklichen Szenen aber nie. Die Schreie. Der Geruch von verbranntem Gummi. Die toten Körper auf der Strasse.
Zum ersten Mal sprechen die beiden heute Abend über ihre Erlebnisse und die Zeit nach dem Unglück. «RTS1» strahlt um 20.10 Uhr einen Dokumentationsfilm von Raphaël Guillet aus.
Mit der Schuld leben
Die Helfer retteten Britt als erstes Kind aus dem Bus. Sechs Tage lang lag sie danach im Koma. Die Beine, den einen Knöchel und den einen Ellenbogen gebrochen. Ebenfalls hatte sie ein Loch im Kopf. Langsam kämpfte sie sich ins Leben zurück, musste wieder lernen, zu gehen. Heute ist sie Profi-Baskettballerin. «Ich möchte Psychologin werden. Im Spital haben sie mir angeboten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen, ich habe aber immer abgelehnt.» Das bereut sie heute. «Ich hätte über meine Gefühle sprechen können.»
Schuldgefühle – die empfindet auch Sarah. «Warum habe ich überlebt, während die anderen starben? Sie sollten auch noch hier sein.»
Neben den beiden Mädchen sprechen auch Eltern der getöteten Kinder. (stj)