Sammelfieber
Familie Pilz

Lehrer Kolly aus Schwarzsee FR sammelt mit seiner Familie bis zu 10 Kilo Pilze täglich. Und alles wird aufgegessen.
Publiziert: 25.08.2010 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 20:13 Uhr
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Von Georg Nopper

Wenn die Pilze aus dem Boden schiessen, jagt Familie Kolly aus Schwarzsee FR durch die Wälder. Ziel: das Äufnen ihres Pilz-Proviants. Vater Markus (46) hat nämlich «lieber Pilz- als Fleischgerichte». Lieblingsessen? «Pilzsauce mit Teigwaren oder Pastetli», sagt der Primarlehrer. Seine Frau Silvia (44), Serbokroatisch-Übersetzerin und Mutter dreier Kinder, ist ebenso angefressen: «Nach dem Sammeln von Pilzen und Kräutern bin ich beinahe schon süchtig.»

Sie sei ein sehr naturverbundener Mensch, sagt Silvia Kolly. «Ein Natur-Freak.» Auch der Nachwuchs der beiden Pilz-Fans, Bojan (9), Tatjana (13) und Kevin (17), kann bei dem Lieblingsthema der Familie schon mitreden: «Die Kinder kennen sich mit Pilzen auch schon gut aus», sagt der Vater stolz.

Heuer haben die Kollys viel zu tun: «Dieses Jahr ist ein gutes Pilz-Jahr», sagt Mutter Silvia. «Das letzte Mal wars vor drei Jahren so.»

Zwar springen die Pilze auch jetzt nicht von alleine ins Körbchen. «Aber wenn man weiss, wo man suchen muss, dann findet man sie.» Markus Kolly kriegt sogar dort Pilze in die Finger, wo andere schon geerntet haben: «Ich finde sie trotzdem. Man muss einfach die Plätze kennen.»

Die Kollys können auf einen reichen Erfahrungsschatz zurückgreifen: Vater Markus wuchs in der Gegend auf und geht schon in die Pilze, seit er sechs Jahre alt war. Mutter Silvia tuts seit 20 Jahren.

Die Sammeltätigkeit der Familie ist rekordverdächtig. Silvia Kolly: «Zu fünft schaffen wir in anderthalb Stunden locker 10 Kilo.» Weil im Kanton Freiburg – wie in den meisten anderen Kantonen auch – das Sammeln pro Tag und Person auf zwei Kilo begrenzt ist, nehmen die Eltern oft ihre Kinder mit in den Wald.

Die Kollys haben es nicht weit, bis sie auf ihre Leibspeise treffen: «Ich brauche nur um die Hausecke zu gehen», sagt Vater Markus.

Jedes Jahr füllt die Familie so zwei ganze Tiefkühler mit frischen Steinpilzen, Eierschwämmen, Schweinsohren, Semmelstoppelpilzen und vielen weiteren Sorten. «Wir trocknen sie nicht», sagt Silvia Kolly. «Mein Mann mag das nicht. Und sie verlieren dadurch an Aroma», weiss die Expertin.

Von dem in Portionen abgepackten Vorrat können die Kollys das ganze Jahr lang zehren – in zwölf Monaten gehen so etwa 30 Kilo drauf! Mutter Silvia: «Den Rest verschenken oder verkaufen wir.»

Dieses Jahr hat «Familie Pilz» bereits mit dem Füllen des zweiten Tiefkühlers begonnen. «Der erste ist schon voll», sagt Silvia Kolly.

Dabei hat die Pilzsaison ihren Höhepunkt noch gar nicht erreicht. Der kommt nämlich erst im Herbst.

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So geht man in die Pilze
Die Saison für Esspilze dauert in der Schweiz von Juli bis Anfang November. Manche Kantone kennen bestimmte Sperrzeiten und Mengenbegrenzungen. In den meisten Fällen gilt für die ersten sieben Tage des Monats ein Sammel-Stopp. An den restlichen Tagen darf man in der Regel pro Tag und Person bis zu zwei Kilo ernten.

Weiter ist zu beachten, wenn man mit einem prall gefüllten Korb heimkehren will: Pilze gedeihen besonders gut in feuchter Umgebung. Sammler sind deshalb an schattigen Plätzen, in Wäldern und an Nordhängen besser bedient als an sonnigen Stellen. Aus dem gleichen Grund sind regenreiche Jahre besonders ertragreich. Pilze gehen zudem oft Lebensgemeinschaften ein mit anderen Pflanzen.

Sucht man also eine bestimmte Art, sollte man wissen, unter welchem Baum diese zu finden ist. Achtung: Nach getaner Arbeit sind die Funde in jedem Fall dem Pilzkontrolleur zu zeigen. Denn von den Tausenden Pilzarten in der Schweiz sind nur etwa 160 essbar. Der Rest ist ungeniessbar oder giftig, im schlimmsten Fall sogar tödlich.
Die Saison für Esspilze dauert in der Schweiz von Juli bis Anfang November. Manche Kantone kennen bestimmte Sperrzeiten und Mengenbegrenzungen. In den meisten Fällen gilt für die ersten sieben Tage des Monats ein Sammel-Stopp. An den restlichen Tagen darf man in der Regel pro Tag und Person bis zu zwei Kilo ernten.

Weiter ist zu beachten, wenn man mit einem prall gefüllten Korb heimkehren will: Pilze gedeihen besonders gut in feuchter Umgebung. Sammler sind deshalb an schattigen Plätzen, in Wäldern und an Nordhängen besser bedient als an sonnigen Stellen. Aus dem gleichen Grund sind regenreiche Jahre besonders ertragreich. Pilze gehen zudem oft Lebensgemeinschaften ein mit anderen Pflanzen.

Sucht man also eine bestimmte Art, sollte man wissen, unter welchem Baum diese zu finden ist. Achtung: Nach getaner Arbeit sind die Funde in jedem Fall dem Pilzkontrolleur zu zeigen. Denn von den Tausenden Pilzarten in der Schweiz sind nur etwa 160 essbar. Der Rest ist ungeniessbar oder giftig, im schlimmsten Fall sogar tödlich.
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