Zwölf Pferde und elf Ponys verendeten vor einer Woche qualvoll in den Ställen des privaten Institut Équestre National Avenches (IENA). Insgesamt sieben weitere Male brannte es in der Nacht auf den Samstag im Broyebezirk und in der Region Vully VD (BLICK berichtete).
Ein junger Feuerwehrmann gab nach den Bränden ein Zeitungs-Interview und sprach über seinen Einsatz in der Brandnacht. Dabei erzählte er, wie er heldenhaft versucht hatte, die Pferde zu retten, und wie ihn die Ereignisse der Nacht mitnähmen. «Ich habe die ganze Nacht geweint. Manchmal hatte ich das Gefühl, die Tiere zu hören», sagt er.
Dieser Mann wurde nun am letzten Freitag verhaftet, wie die Westschweizer Zeitung «20 Minutes» berichtet. Er soll die Feuer selbst gelegt haben.
Feuerwehrmann soll Pferdenarr sein
Laut der Zeitung soll es sich um einen 27-jährigen Neuenburger handeln, der als Volontär bei der Feuerwehr in Avenches arbeitet. Verwandte beschreiben den Sohn geschiedener Eltern als «netten, aber psychisch fragilen Jungen». Er soll zudem in einem Wohnwagen in Salavaux VD leben.
Der 27-Jährige sei ein Pferdenarr, der oft in den Ställen des IENA in Avenches gearbeitet habe. Gemäss «24 Heures» hat er dort bei einem Pferdetrainer ausgeholfen. Schon als er vor vier Jahren zur Feuerwehr gegangen sei, habe er immer wieder erzählt, dass ein Brand auf dem Gelände des IENA sein grösster Albtraum wäre.
Staatsanwaltschaft fordert U-Haft
Als am Montag wieder ein Feuer auf dem Gelände ausbrach und der Neuenburger wieder als Erster vor Ort war, schöpfte ein Mitarbeiter des Reithofs Verdacht, wie «20 Minutes» weiter berichtet. Zwar besitze der Mann kein Auto. Doch die Fahrten zu den Brandorten könnten von den Distanzen und Zeiten her auch mit dem Velo zurückgelegt werden.
Der mutmassliche Brandstifter wurde am letzten Freitag vernommen. Nun hat der Staatsanwalt Untersuchungshaft beantragt.