Mike Schaller war kein langes Leben vergönnt. Ende des vergangenen Monats verstarb der Koch aus dem Kanton Jura im Alter von nur 23 Jahren – an einem Herzinfarkt.
Neben seinem leblosen Körper fand die Polizei die Anabolika-Präparate Testosteron und Mastabol, die er sich offenbar auf illegalem Weg beschafft hatte. «Mike hat sich seinen Tod im Internet gekauft», sagt seine Mutter Myriam Schaller zur Zeitung «Le Matin».
Von der einen Sucht zur anderen
Es war wohl ein Ableben auf Raten. Früh verfiel der junge Mann den Drogen, konsumierte Kokain und Cannabis. Zwar konnte er diese Sucht überwinden, doch schlitterte er sogleich in die nächste Abhängigkeit: den Sport. «Um sich Respekt zu verschaffen», so seine Mutter, begann Mike, seinen Körper zu trainieren. Vier Mal pro Woche begab er sich ins Fitness-Studio.
Doch das reichte ihm nicht. Eines Tages fand seine Mutter eine Rechnung, die darauf hindeutete, dass sich Mike bei einem Versand in Zypern illegale Substanzen bestellt hatte. Bezahlt hatte er mit der Kreditkarte des Restaurants seiner Mutter, in dem er arbeitete.
Myriam Schaller appellierte an ihren Sohn, damit aufzuhören – jedoch ohne Erfolg.
Der Anabolika-Konsum setzte Mikes Körper zu. Sein Blutdruck stieg in schwindelerregende Höhen, am 28. Mai klagte er zudem über Schmerzen in den Nieren und in der Blase.
Der Fall ist abgeschlossen – für die Polizei
Am nächsten Tag lag er tot in seinem Bett. Laut dem zuständigen Gerichtsmediziner ist Mike eines natürlichen Todes gestorben. Ein Zusammenhang mit dem Konsum von Anabolika konnte nicht nachgewiesen werden. Für die Polizei ist der Fall abgeschlossen.
Nicht aber für Mutter Myriam. Sie will nicht, dass der Tod ihres Sohnes sinnlos gewesen ist. Im «Matin» warnt sie andere Jugendliche davor, den gleichen Fehler wie Mike zu machen: «Kauft keine Anabolika oder andere Medikamente bei Online-Händlern!» (bau)