Mit ihren Händen schaufeln sie den Schnee beiseite, befreien zuerst das Gesicht, dann greifen die Retter zur Schaufel. Währenddessen ruft die Verschüttete immer wieder: «Helfen Sie mir, helfen Sie mir». Danach fragt sie nach ihrer Freundin: «Bitte findet sie!»
Es sind dramatische Szenen, die Victor Liebenguth am 30. Januar bei Verbier VS filmt. Der Walliser ist mit Freunden in den Bergen unterwegs. Die Lawinengefahr in dem Gebiet war zu dieser Zeit hoch. Als er mit seinem Snowboard einen Hang hinunterfährt, löst sich plötzlich eine Lawine.
Die Schneemassen begraben zwei Frauen unter sich. «Wir waren die ersten vor Ort und begannen sofort mit der Suche nach ihnen», schreibt er in einem Instagram-Post. Die erste Frau finden sie schnell und können die Verschüttete aus dem Schnee bergen. Ihre Freundin finden die Helfer 70 Meter weiter unten. «Sie konnten wir ebenfalls gut aus der Lawine bergen.»
«Das war verflucht noch mal beängstigend»
Per Zufall wurden Liebenguth und seine Freunde zu Lebensrettern. Das Video der Rettungsaktion veröffentlichte er auf Instagram. In einem Post daneben macht er darauf aufmerksam, wie wichtig es sei mit der richtigen Ausrüstung abseits der Pisten unterwegs zu sein. Denn nur so hätten er und seine Freunde die zwei Frauen so schnell aus dem Schnee retten können.
Und er mahnt zur Vorsicht: «Während wir die Frauen aus dem Schnee gruben, fuhren die Leute um uns herum weiter in alle Richtungen Ski», schreibt Liebenguth. Dann passiert es erneut. Eine zwei Lawine löst sich und eine weitere Person wurde verschüttet. «Das war verflucht noch mal beängstigend.» (jmh)