Was dieses Pferd posthum nicht alles über sich ergehen lassen muss: Zuerst wurde es als Kunstwerk in der Kunstgalerie Zabriskie Point am Plainpalais ausgestellt. Die beiden Künstler Maya Bösch und Régis Golay hatten das Tier an einer Art Sicherheitsgurt aufgehängt und empörten so die Genfer (Blick.ch berichtete).
Offensichtlich war der Tierkadaver nicht gut befestigt, einer der zwei Sicherheitsgurte liess in der Nacht auf gestern nach nach, das «cheval de bataille», zu Deutsch Schlachtross, fiel teilweise zu Boden hinunter. Dabei wurde ein Fuss abgebrochen.
Pferd sah aus wie erhängt
Das Bild, das sich den Passanten am nächsten Tag bot, war noch makaberer: Das Ross sass plötzlich im Bushäuschen, einen Strang um den Hals. Es wirkte, als wäre das Tier erhängt worden.
Künstlerin Bösch bestätigt, dass es sich dabei um einen Unfall handelte: «Es war nicht gewollt, dass das Pferd hinunterfällt. Es handelt sich um ein technisches Problem und das ärgert mich», sagt sie zu «Le Matin».
Ausstellung unterbrochen
Inzwischen hat man das Schaufenster abgedeckt, die Ausstellung wurde vorübergehend unterbrochen.
Dies dürfte zur Erleichterung vieler Genfer geschehen sein. Denn die Reaktionen auf das Kunstwerk, das eigentlich für alle verlorenen Schlachten im Alltag stehen sollte, war alles andere als positiv: Als «abstossend», «schockierend» oder «widerlich», bezeichneten die Leser von «Le Matin» das tote Ross.
Der gleichen Meinung waren auch die Blick.ch-Leser: In der Online-Umfrage bezeichneten über 60 Prozent der Teilnehmer das Genfer Kunstwerk als geschmacklos. (dra)