Fahrer macht Notbremsung – Mutter klagt an
Bub (5) schlägt sich im Bus die Stirn auf

Malik (5) aus Romont FR wird am Kopf verletzt, weil der Busfahrer notbremsen musste. Seine Mutter überlegt sich, rechtlich gegen die Verkehrsbetriebe vorzugehen.
Publiziert: 18.11.2019 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 18.11.2019 um 19:22 Uhr
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Malik hat eine klaffende Wunde auf der Stirn.
Foto: Facebook

Ein Bus fährt vergangenen Freitag gefüllt mit Kindern durch Romont FR. Einige Schüler sitzen, viele müssen im Gang stehen. Dann die Notbremsung. Die Buben und Mädchen stürzen aufeinander.

Der fünfjährige Malik schlägt sich die Stirn an einem Sitz an. Eine tiefe Wunde klafft bis zum Knochen auf, die später mit vier Stichen genäht werden muss. Glück im Unglück: Seine Mütze bewahrt seinen Kopf vor Schlimmerem.

Die Kinder raffen sich auf und alarmieren den Busfahrer über Maliks Verletzung. Der Chauffeur zögert und lässt die Kinder aussteigen. «Danach fuhr er einfach weiter. Er hat Malik nicht angeschaut», erzählt seine Mutter Nathalie Granget-Charrière der Zeitung «La Liberté».

«Worauf wartet ihr? Ein totes Kind?»

Vom Unfall hat Granget-Charrière erst übers GPS-Gerät erfahren, das Malik aktiviert hat. Die Mutter ist entrüstet, überlegt sich nun rechtlich gegen die Freiburgischen Verkehrsbetriebe (TPF) vorzugehen.

Seit Oktober 2018 versucht bereits eine Gruppe von Eltern, bei der Gemeinde gegen die überfüllten Busse vorzugehen. Ohne Erfolg. Granget-Charrière hat kein Verständnis: «Worauf wartet ihr? Ein totes Kind?», schreibt sie sich auf Facebook ihren Frust von der Seele. Der Post wird über 4500 Mal geteilt.

Die TPF kann auf Anfrage der Zeitung die Schilderungen der Mutter weder bestätigen noch dementieren. «Eine Untersuchung wird geführt», sagt Mediensprecher Stéphane Berney. «Das was geschehen ist, ist bedauerlich und darf nicht vorkommen.» Aber: Es handle sich um eine Ausnahme. Mit dieser Antwort ist Granget-Charrière nicht zufrieden. (szm)

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