Ex-Fifa-Mann Zen-Ruffinen
Er lässt seinen Putztrupp im Regen stehen

Was macht eigentlich der ehemalige Fifa-Generalsekretär Michel Zen Ruffinen (53)? Wegen ausstehender Reinigungkosten streitet der sich in Brig mit einem Putzinstitut.
Publiziert: 21.07.2013 um 09:42 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 07:38 Uhr
Das Team von Leotrim Ademi (3. von rechts) reinigte Zen-Ruffinens Restaurant.
Foto: Isabelle Favre
Von Viktor Dammann

Einst ärgerte Michel Zen-Ruffinen seinen Boss Sepp Blatter. Bezichtigte ihn der Korruption. Doch er zog den Kürzeren und musste 2002 die Fifa verlassen. 

Nun ist auch das kleine Briger Reinigungsunternehmen Rialclean nicht gut auf den Topmanager zu sprechen. 

Zen-Ruffinen amtete vor zwei Jahren als Geschäftsführer der Firma «Les divines brasseur» und pachtete 2011 ein Restaurant in Brig. Er taufte es auf den Namen des Unternehmens. 

Inzwischen hat die Beiz den Pächter gewechselt.  Dafür steht noch eine hohe Rechnung aus.

11'000 Franken Schulden

«Die Sittener Brauerei, bei der Herr Zen-Ruffinen Geschäftsführer war, weigert sich, uns 11'000 Franken Reinigungskosten zu bezahlen», klagt Putzunternehmer Leotrim Ademi (25). «Unser Reinigungsteam hatte täglich das von seiner Firma gepachtete Restaurant geputzt.» 

Ademi glaubt, man wolle ihn austricksen. «Zen-Ruffinen behauptet, eine andere Firma habe das Restaurant geführt. Diese sei leider Konkurs gegangen. Er könne uns deshalb nichts zahlen», sagt Ademi. «Das ist doch ungerecht. Ich habe das Gefühl, er versucht, rechtschaffene und hart arbeitende Leute über den Tisch zu ziehen.»

Keine Verantwortung?

Auch gegenüber SonntagsBlick schiebt Rechtsanwalt Michel Zen-Ruffinen jede Verantwortung von sich. «Ich habe den Pachtvertrag mitunterschrieben», gibt der frühere Fifa-Topmanager zwar zu. «Doch die Brasserie ist später von einer anderen Firma der Brauerei-Gruppe geführt worden.» Zudem sei der Reinigungsvertrag ohne  Wissen der Geschäftsleitung abgeschlossen worden. Er könne nichts für die Putzleute machen.

Dem widerspricht der damalige  Restaurantchef Jonas Eckl, der den Putzvertrag für die Firma «Les divines brasseur» unterschrieben hat. «Alles war mit der Brauerei abgesprochen», sagt Eckl. «Ausschlaggebend ist doch, dass das Restaurant gereinigt werden musste und auch gereinigt worden ist.»

Rechtlich verbunden

SonntagsBlick-Recherchen beim Restaurantbesitzer ergaben, dass während der fraglichen Zeit keine andere Firma das Restaurant gepachtet hatte. 

Ohnehin ist die ganze Brauereigruppe bestehend aus drei Firmen rechtlich miteinander verbunden. In zwei Firmen sass Michel Zen-Ruffinen zur fraglichen Zeit, im Sommer 2011, in der Geschäftsführung. Jetzt hat er sich ganz aus der Brauereigruppe zurückgezogen.

Auch Peter Volken, der Anwalt der Putzfirma, biss bei  Zen-Ruffinen auf Granit. «Wir werden unsere Forderungen  gerichtlich durchsetzen müssen.»

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