«Es wurde ganz dunkel»
Hier versinkt ein Walliser Dorf im Staub

Was für ein Naturschauspiel: Nach einem Felssturz verdunkelte gestern Morgen eine riesige Staubwolke den Himmel über dem Walliser Mattertal.
Publiziert: 22.04.2015 um 11:58 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:33 Uhr
Hier versinkt ein Walliser Dorf im Staub
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:Hier versinkt ein Walliser Dorf im Staub

Nach einem Felssturz oberhalb von Randa legte sich gestern Morgen eine dicke Staubwolke über das Walliser Bergdorf – ein spektakulärer Anblick.

Um 9 Uhr seien erste Staubwölkchen zu sehen gewesen, gegen 10 Uhr sei Randa im Staub versunken, sagt Michael Aufdenblatten zu Blick.ch. Er wohnt im Nachbardorf Täsch, über das sich die braune Staubwolke wenig später ebenfalls legte. «Einen Moment lang war es ganz dunkel», erzählt er. «Der Staub stinkt, jetzt bessert es langsam.» Bis nach Zermatt sei die Wolke gewabert.

Eine Leserin wurde Zeugin des Felssturzes, als sie mit ihrem Hund einen Spaziergang machte. «Es war ein Riesenkrach», sagt sie, zahlreiche grosse und kleine Steine seien aus der Felswand gebrochen. Rund zehn Minuten habe das Naturschauspiel gedauert.

Keine Gefahr für die Bevölkerung

Laut der Kantonspolizei Wallis gingen bisher keine Meldungen wegen Steinschlags ein. Geologen hätten die Situation beurteilt und seien zum Schluss gekommen, dass keine Gefahr für die Bevölkerung bestehe, sagt Strassenmeister Martin Sarbach zu «Radio Rottu».

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Die braune Wolke sank langsam ins Tal und liess Randa im Staub versinken.
Foto: 8989-Leserreporter

Kleinere Gerölllawinen wirbeln im Frühling immer mal wieder Staub im Mattertal auf. «Eine Staubwolke in dieser Grösse ist aber schon aussergewöhnlich», sagt Aufdenblatten.

Bei ihm weckt der Felssturz Erinnerungen an das Frühjahr 1991. Vor fast genau 24 Jahren, am 18. April 1991, ist es in Randa zu einem riesigen Bergsturz gekommen. 15 Millionen Kubikmeter Geröll und Felsen – teilweise so gross wie ein Haus – donnerten den Hang hinunter und verschütteten die Bahnlinie. Bei einem ebenso gewaltigen Bergsturz drei Wochen später begruben die Gesteinsmassen Häuser, Strassen und Tiere unter sich. (lha)

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