Druck auf der Blase?
Neue WC-App hilft aus der Patsche

Adriano Brun aus Horw und Corinne Grond aus Sachseln haben fürs Smartphone den WC-Guide entwickelt.
Publiziert: 22.02.2012 um 14:51 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 20:35 Uhr
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Die App-Entwickler Corinne Grond und Adriano Brun am Bahnhof Luzern.
Foto: ZVG

Speziell in der kalten Jahreszeit ist die Blase nicht besonders belastungsfähig. Und gerade für Frauen kanns schon mal zum Spiessrutenlauf werden, wenn die nächste Toilette nicht gerade in Sichtweite ist. Nun kommt Hilfe.

Adriano Brun aus Horw und Corinne Grond aus Sachseln hatten die zündende Idee: Sie entwickelten eine WC-App für iPhone und Android. Dieser WC-Guide zeigt die öffentlichen Toiletten in der Umgebung an. Zudem sieht man, ob die Anlagen auch für Behinderte zugänglich sind.

Die Idee dafür entstand aus der Not: «Wir wollten einen Ausflug machen. Da Corinne Grond aufgrund ihrer Multiplen Sklerose auf öffentliche Toiletten angewiesen ist, haben wir versucht, uns diesbezüglich zu informieren», so Brun. Dabei hätten sie gemerkt, dass Infos über öffentliche WCs nur schwer zu beschaffen seien. Um das zu ändern, gründeten  sie Ende 2008 die Webseite «wc-guide.ch».

«Mitte 2010 reifte die Idee für eine iPhone-App», so Brun. Diese ist seit 2011 erhältlich. Neu gibt es seit einigen Wochen nun auch eine Android-App. Schweizweit sind bis jetzt über 2600 WCs eingetragen – inklusive der Behinderten-Toiletten von Eurokey, für die es einen Universal-Schlüssel braucht.

Wie haben die beiden all die Standorte gefunden? «Zu Beginn haben wir Toiletten eingetragen, welche uns selber bekannt waren.» Zudem fragten sie Gemeinden und Städte für ein Verzeichnis öffentlicher Toiletten an. Und: «Jeder Benutzer kann auch selber Toiletten eintragen», so Brun. Vor allem seit der Lancierung der iPhone-App werde diese Möglichkeit rege genutzt. Bevor diese ins Verzeichnis kommen, werden die Einträge aber nochmals kontrolliert – auch damit nur Toiletten eingetragen werden, die wirklich öffentlich sind.

Derzeit sind nur WCs in der Schweiz eingetragen. Nachdem Grond und Brun zunächst auf eigene Kosten am WC-Guide gearbeitet haben, ist inzwischen Hakle als Sponsor an Bord.

Steht nun eine Expansion dieser tollen Idee ins Ausland an? «Da die Arbeit relativ aufwändig ist, beschränken wir uns vorerst auf die Schweiz», so Brun. Doch er fügt an: «Wer weiss was die Zukunft bringen wird?»

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