Doppelte Sicherheitslinie überfahren
1140 Franken Busse für Velofahrer

Die Genfer Polizei hat dem Velo-Pendler Alexander Gagnaire (40) eine saftige Geldstrafe erteilt – völlig unverhältnismässig seiner Meinung nach.
Publiziert: 09.06.2016 um 21:28 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 17:21 Uhr
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Alexander Gagnaire am Tatort: Hier beim Quai du Mont-Blanc überquerte er die Doppellinie mit seinem Velo, um an den Autos vorbeizukommen.
Foto: Christian BONZON

Alexander Gagnaire (40) flatterte kürzlich eine Busse ins Haus, die ihn fast vom Velo haute: Satte 1140 Franken soll er der Polizei blechen. «Die Strafe ist niederschmetternd», sagt Gagnaire zu «Le Matin».

Schlängeln kommt teuer

Die Genfer Polizei ertappte ihn am 18. April dabei, wie er sich in der Stadt zwischen zwei Auto-Reihen im Feierabendverkehr auf dem Velo vorbei schlängelte. Dabei habe er eine Doppellinie überquert und dadurch Menschenleben gefährdet, argumentieren die Rechnungssteller.

Keinen Unterschied zwischen fahrbarem Untersatz

«Die Höhe der Gebühr wird auf der Grundlage des Strafrechts berechnet», sagt Jean-Philippe Brandt, Sprecher der Kantonspolizei Genf. «Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Auto, einem Motorrad oder einem Fahrrad für Verletzungen im Strassenverkehr.» 

Unterstützung von verschiedenen Seiten

Doch Alexander Gagnaire bekommt Unterstützung vom Genfer Verkehrsclub ATE. «Die Busse ist überraschend im Hinblick auf sein Vergehen», sagt der Präsident Thomas Wenger. Und auch die Nationalrätin Lisa Mazzone (Grüne) setzt sich für die Zweiradfahrer ein: «Wir müssen die Stigmatisierung von Velofahrern stoppen und uns auf das Defizit von Ampeln und Fahrradwegen konzentrieren.» (kra) 

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