«Sie hatten ganz einfach unglaubliches Pech», sagt der Präsident des Schweizer Bergführerverbandes, der Walliser Pierre Mathey. «Mein Kollege J. war sehr erfahren. Es hätte jedem von uns passieren können.»
Mathey trauert um seinen Kollegen, Bergführer J.* (†35). Der Walliser wollte gestern mit zwei deutschen Touristen Heli-Skifahren. Um 9.30 Uhr setzte ein Helikopter das Trio auf dem Landeplatz am Aeschihorn bei Zermatt VS auf 3550 Meter über Meer ab.
Skier noch nicht angehabt
Der Helikopter war schon weggeflogen, als eine Schneeverfrachtung entlang des Grates abbrach. Die Skifahrer, die ihre Skier noch nicht an hatten und sich gerade für die Abfahrt bereit machten, wurden von der Wechte mitgerissen.
Ein deutscher Tourist (43) konnte sich selber aus den Schneemassen befreien und löste über den Notruf 144 Alarm aus. Seine beiden Begleiter überlebten das Unglück nicht: Rettungskräfte konnte die deutsche Touristin (†39) und Bergführer J.* auf 2850 Meter über Meer nur noch tot aus den Schneemassen bergen.
Ideale Bedingungen
Die Bedingungen in den Walliser Bergen waren gestern ideal. «Es herrschte bestes Wetter und auch der frühe Zeitpunkt am morgen für die geplante Abfahrt war ideal», sagt Mathey. «Mit 2 auf der 5-er Lawinen-Skala herrschte auch keinesfalls grosse Lawinengefahr. Die Route ist auch sehr beliebt und wird von Heli-Skifahrern regelmässig benützt.»
Für die Suche nach den Verschütteten standen sechs Lawinenführer sowie an die 30 Rettungskräfte und zwei Helikopter im Einsatz.
Zweiter Bergführer tot
In diesem Winter kamen damit bereits zwei Walliser Bergführer ums Leben. Im Januar tötet eine Lawine an der Pointe de Masserey Bergführer Samuel Matthey-Doret (†28) und drei weitere Menschen. Die vier Opfer wurden ausgerechnet bei einem Lawinen-Präventionskurs tödlich verschüttet. (btg)
*Name der Redaktion bekannt