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Der mutmassliche Brandstifter von Avenches, Y. M. (27), ist Feuerwehrmann.

Foto: ZvG

Gabriela Battaglia

An mehreren Orten brannte es vor zwei Wochen im Broyebezirk und in der Region Vully. In der Nachbarschaft des Nationalgestüts in Avenches VD verendeten zwölf Trabrennpferde und elf Ponys qualvoll in ihren Ställen. Seit letztem Freitag sitzt ein Verdächtiger in Haft (BLICK berichtete).

Wer ist der Mann, der alles abstreitet? BLICK weiss: Es ist Y. M.* (27) aus Avenches. Der mutmassliche Brandstifter ist in der freiwilligen Feuerwehr – und war als einer der Ersten vor Ort, als es in Avenches in der Nacht vom 14. auf den 15. Juli lichterloh brannte.

In Mobile Home gezogen

Y. M. verhielt sich nach dem Pferde-Inferno in den Ställen des privaten Institut Equestre National Avenches (IENA) auffällig. Der gebürtige Neuenburger gab Zeitungsinterviews und erzählte, wie er heldenhaft versucht habe, die Pferde zu retten.

Am letzten Freitagmorgen wurde Y. M. auf dem Campingplatz Le Bey in Avenches verhaftet. Dort wohnt er erst seit einem Monat, in einem Mobile Home. Im Innern liegen auf einem Tisch ein leerer Zügelkarton, Videospiele und DVDs.

Die Nachbarn auf dem Campingplatz kennen ihn nicht wirklich. «Er erzählte nur, er habe das Mobile Home für 90'000 Franken gekauft», sagt ein Nachbar. «Und er liess seine drei Hunde den ganzen Tag eingeschlossen.»

Bekannte glauben an seine Unschuld

Y. M. lebte zurückgezogen. «Er baggerte mich auf dem Internet-Portal Badoo an», sagt eine junge Frau im Restaurant am Sandstrand von Salavaux VD. «Ich bin fassungslos und kann nicht glauben, dass er der Brandstifter ist.»

Davor hatte Y. M. zwei Jahre in einer Wohnung von Monique Treyvaud in Avenches gewohnt. Auch die Geschäftsfrau kann nicht glauben, dass ihr Ex-Mieter der Brandstifter sein soll: «Er ist ein sehr netter junger Mann und liebt Tiere über alles. Er schaute nach meinen kranken Eltern und passte auch auf meine Hunde auf. Ich kann nicht glauben, dass er das gemacht hat.»

Kondolenzbuch in Avenches

Y. M. kennt die niedergebrannten IENA-Ställe bestens. Er arbeitet dort als Stallbursche. «Er hat selber ein Pferd. Es war aber nicht schnell genug für Trabrennen, deshalb wollte er es einschläfern lassen», sagt seine ehemalige Vermieterin.

Auf dem IENA-Gelände hält man sich bedeckt. «Ich glaube erst, dass er es war, wenn das offiziell kommuniziert wird», sagt ein Jockey, der anonym bleiben will. Die Brandruinen sind noch immer abgesperrt.

Die Stimmung auf dem Gelände ist gedrückt. Im Restaurant Le Paddock liegt ein Kondolenzbuch auf. Auf einem Flyer wird um Spenden für den Wiederaufbau der Ponyschule gebeten. 50 Kinder der Region haben durch das Feuer ihre Lieblinge verloren. «Wir bauen alles wieder auf», heisst es auf dem Flyer.

Kein Geständnis

Das Zwangsmassnahmengericht ordnete unterdessen Untersuchungshaft für Y. M. an. Ein Polizeisprecher machte keine weiteren Angaben. Für den Verdächtigen gelte die Unschuldsvermutung.

Ihr Mandant sei am Boden zerstört, sagt die Anwältin von Y. M. Er stritt bisher alles ab.

*Name der Redaktion bekannt

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