20 Meter hoch, 2,5 Kilometer lang
Gigantischer Lawinenversuch im Wallis

Forscher haben im Wallis eine kontrollierte Lawine ausgelöst. Die grösste seit elf Jahren. Die Daten sollen helfen, bessere Prognosen für Risikogebiete stellen zu können.
Publiziert: 08.03.2017 um 17:51 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 17:05 Uhr
Lawinen-Grossversuch des SLF im Wallis geglückt
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Grösste Lawine seit 11 Jahren:Lawinen-Grossversuch des SLF im Wallis geglückt

Im Kanton Wallis wurde heute ein Lawinen-Grossversuch durchgeführt. Eine kontrollierte Sprengung im Testgelände Vallée de la Sionne in der Gemeinde Arbaz ergab eine gewaltige Lawine – die grösste seit elf Jahren in diesem Gebiet. Dies meldet das Institut für für Schnee- und Lawinenforschung SLF.

Aufwendige Messungen

Betty Sovilla, die wissenschaftliche Leiterin des Experiments, ist zufrieden. «Damit dieses Experiment gelingt, muss vieles zusammenspielen, unter anderem Schneemenge, Schneedeckenaufbau sowie klare Sicht für Helikopterflug und Messgeräte», erklärt sie auf der Webseite des SLF.

Letzte Vorbereitungen vor der Sprengung.
Foto: SLF

Die Sprengung erfolgte nämlich aus einem Helikopter heraus. 2,5 Kilometer weit, bis zum Talgrund, bahnte sich die Schneemasse ihren Weg durch das Gelände. Über 20 Meter hoch war die riesige Lawine. Mit vielen technischen Geräten haben die Forscher alles aufgezeichnet. Auch Laserscanner und Thermobildkameras wurden eingesetzt. 

Zwischen 25 und 30 Tausend Franken kostet so ein Versuch, sagt Pierre Huguenin, Verantwortlicher für das Testgelände, gegenüber BLICK. «Wir denken nicht, dass wir noch einen Versuch machen werden. Das ist einfach zu teuer. Wir haben aber genug Material zum Auswerten. Wir sind sehr zufrieden».

Die gigantische Lawine bahnt sich ihren Weg ins Tal.
Foto: Marghertia Maggioni

Besserer Schutz 

Die Forscher versprechen sich vom Experiment wichtige Informationen über das Verhalten, die Bewegung und die Kraft grosser Lawinen. Dies soll zu besserem Schutz und Prävention in gefährdeten Gebieten führen.

Die zufriedenen Projektleiter nach der Lawine: Pierre Huguenin und Betty Sovilla.
Foto: SLF

Die gewonnenen Daten sollen ein Computerprogramm weiterentwickeln helfen, mit dem sich Lawinen simulieren lassen. Damit können bessere Prognosen für Risikogebiete gestellt werden. Das SLF informiert auf seiner Homepage ausführlich über gefährdete Bereiche in der Schweiz. (jmh/SDA) 

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