Zwei von drei Lehrpersonen haben in den letzten fünf Jahren Gewalt erlebt. Das schreibt der Dachverband Lehrerinnen und Lehrer Schweiz (LCH) in einer Mitteilung. Am Montag will er dazu eine Studie vorstellen.
Sicher ist: Die Lehrkräfte erleben sowohl psychische als auch körperliche Gewalt. Und: Die Fälle nehmen zu. Einige davon haben in den vergangenen Jahren für Schlagzeilen gesorgt.
Wie etwa der Fall im März 2018 an einer Berufsschule im Kanton Luzern. Die Schulleitung sprach damals wegen Drohungen gegen Lehrer ein Hausverbot gegen einen Lehrling (17) aus. Trotzdem kehrt dieser nach drei Monaten zurück – und schlägt seinen Lehrer spitalreif.
Lehrer zu Boden geschmissen
Oder der Vorfall im April 2019 im Kanton Freiburg. Dort packt eine Sekundarschülerin ihren Lehrer (50) im Klassenzimmer, wirft ihn zu Boden und schlägt weiter auf ihn ein. Klassenkameraden müssen einschreiten. Der Lehrer erleidet leichte Verletzungen.
An der Kreisschule Chestenberg in Möriken-Wildegg AG kommt es im Juni 2019 zu einem Eklat. Ein Siebtklässler (14) schlägt auf seine Lehrerin ein und bricht ihr den Kiefer. Dabei wollte sie nur den Rucksack des Syrers kontrollieren, weil er mal mit einer Stichwaffe zur Schule gekommen war.
Hohe Dunkelziffer vermutet
Auch in der Unterstufe einer Schule in Goldach SG artet es im März 2022 aus. Als eine Lehrerin einen Streit zwischen zwei Schülern schlichten will, bekommt sie selbst Schläge eines Drittklässlers ab.
Meist sind es jedoch Eltern, die bei Lehrkräften Probleme machen. Traurig ist: Sowohl bei der psychischen als auch bei der körperlichen Gewalt wird eine hohe Dunkelziffer vermutet.