In der Stadt Basel könnte bald nachts generell Tempo 30 gelten. Dies berichtet die «Basler Zeitung». Grund dafür ist ein Vorstoss der ehemaligen SP-Grossrätin Brigitte Heilbronner. Geht es nach ihr, soll geprüft werden, ob das Schleichtempo zwischen 22 und 6 Uhr morgens eingeführt werden soll. Mit dem Ziel, Auto- und Töfflärm zu reduzieren.
«Es geht nicht, dass Leute, die vom Ausgang nach Hause fahren, nachts Gas geben. Und damit mehr Lärm verursachen», klagt die Sozialdemokratin. Im Visier hat sie primär die Hauptstrassen. «Studien aus Deutschland zeigen, dass Tempo 30 eine starke Lärmreduktion mit sich bringt», erklärt sie.
Heilbronner zeigte zwar Verständnis für die betroffenen Autofahrer: «Mir ist klar, dass 30 km/h mit einem aufgemotzten Auto nicht gleich viel Fahrvergnügen bereiten wie mit Tempo 80.»
«Ideologische Diskussion»
Beim TCS stösst sie mit ihrer Forderung auf wenig Gegenliebe. Es seien in der Nacht keine Kinder auf der Strasse. Und Studien sollen belegen, dass Tempo 30 sogar mehr Lärm verursache als Tempo 50.
FDP-Grossrat und Basler TCS-Chef Christophe Haller schimpft: «Das zeigt, dass dieser Vorstoss ideologisch geprägt ist und bei gewissen Leuten eine gesunde Diskussion ein Ding der Unmöglichkeit ist.»
Abgeschaut hat sich Heilbronner die Tempo-30-Idee in Zürich: Dort übt man sich schon an tieferen Tempobegrenzungen. So ergab ein Test in der Kalchbühlstrasse, dass Tempo 30 den Lärm um etwa die Hälfte reduziert. (pma)