Fischen liegt stark im Trend. Viele Kantone konnten in den vergangenen Jahren einen starken Anstieg bei den Patenten verzeichnen. Das beliebte Hobby gerät jetzt aber in die Kritik. Vor allem für Kinder und Jugendliche könnte das Töten der Fische langfristige Folgen haben.
«Solche Handlungen prägen das Verhalten», sagt Frank Urbaniok, Chefarzt des Forensisch-Psychologischen Dienstes des Zürcher Amts für Justizvollzug, in einem Bericht des «Tages-Anzeigers». Denn: Gerade Kinder würden Gewalteindrücke besonders stark wahrnehmen. Urbaniok befürchtet, dass das Töten der Tiere in einzelnen Fällen zu einer Abstumpfung gegenüber tierischem Leid führen könnte.
«Das Töten von Tieren ist mit grosser Verantwortung verknüpft»
Unterstützung erhält er vom Schweizer Tierschutz (STS). Wie Urbaniok fordert man auch dort – ähnlich wie beispielsweise bei der Jagd – die Einführung einer Alterslimite von 16 oder 18 Jahren für Fischer. «Beide Aktivitäten haben mit dem Töten von Tieren zu tun und sind folglich mit grosser Verantwortung verknüpft», sagt STS-Sprecherin Sara Wehrli.
Für Urbaniok steht auch ein Lerneffekt im Vordergrund: «Der Stärkere ist verpflichtet, die Interessen des Schwächeren zu berücksichtigen.» Das sei ein Ausdruck von Respekt und Akzeptanz von Grenzen. Daran müssten sich auch Kinder im Zusammenspiel mit Tieren halten.
Aufklärung für Kinder durch Ferienpässe
Weniger kritisch beurteilt der Schweizerische Fischerei-Verband (SFV) die Situation. Dort kennt man zwar das Problem von sogenannten Laienfängen und hält auch Missbräuche für «wahrscheinlich». «Wir gehen jedoch davon aus, dass es sich um Einzelfälle handelt und das Problem vom STS dramatisiert wird», sagt Roland Seiler, Zentralpräsident des SFV. Gegen ein Mindestalter wehrt man sich beim Fischerei-Verband zwar nicht, will dieses jedoch nur für unbegleitetes Angeln einführen.
Man setze sich beim Verband seit jeher für eine waidgerechte Fischerei ein und verfüge deshalb seit dem Jahr 2000 auch über einen Ethikkodex. Mit Ferienpässen und anderen Veranstaltungen will man zudem besonders Kinder in diesem Zusammenhang aufklären und «das Wesen und die Gefährdung der Fische näherbringen sowie deren korrektes Betäuben und Töten lehren».
Bund gibt Verantwortung an Eltern ab
Beim Bund sieht man in der Fischerei auch ein Chance. Wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) gegenüber dem «Tages-Anzeiger» mitteilt, müssten Fische zuerst gefangen und getötet werden, bevor man sie essen könne. Dies könne dazu beitragen, dass der Respekt gegenüber tierischem Leben zunimmt. Beim BLV gibt man die Verantwortung deshalb an die Eltern weiter. Diese sollen entscheiden, ob ein Kind mental reif genug sei, um beim Fangen und Töten eines Fisches dabei zu sein. (cat)
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