In der Küsnachter Kunsteisbahn spielten die Eishockey-Nachwuchs-Teams des GCK Lions gegen den EHC Kloten um die Trophäe beim Rabbit Club 2017. Das Spiel vom letzten Samstag war in vollem Gange. Doch plötzlich ging es auf der Bühne rabiater zu als auf dem Eis.
Der angetrunkene Vater eines Spielers soll dort laut und vulgär den Schiedsrichter beleidigt und eine Frau attackiert haben. BLICK weiss: Bei dem Mann handelt es sich um SVP-Behördenmitglied Christian L.* (45). Der Sohn des Aargauers spielt für den EHC Kloten.
Schweizweites Stadionverbot wegen Gewalt
GCK-Lions-Spielbetriebsleiter Manfred Frischknecht kam nach der Eskalation auf der Tribüne dazu: «Ich habe ihn aufgefordert, an die frische Luft zu gehen, um sich zu beruhigen.» Er habe sich lautstark gewehrt. «Dabei bemerkte ich seine Alkoholfahne und bat ihn, sich aus der Halle zu entfernen.» Dem wollte der SVP-Mann nicht Folge leisten, im Gegenteil. «Ich sah mich gezwungen, die Polizei zu rufen», sagt Frischknecht. Diese habe den Mann dann verhaftet. «So etwas habe ich in all den Jahren noch nie erlebt im Nachwuchs-Hockey.»
Die Kantonspolizei Zürich bestätigt die Verhaftung in der Eishalle in Küsnacht ZH. Ob es jedoch zu einer Anzeige gekommen ist, will Mediensprecher Marc Besson nicht bestätigen. Derzeit würden jedoch Ermittlungen laufen.
Christian L. wurde nach der Verhaftung zusätzlich mit einem schweizweiten Stadionverbot abgestraft. Und das wegen Hausfriedensbruchs, Gewalt gegen Zuschauer und Raufhandel. «Völlig zu Recht», meint Frischknecht – der das Verbot ausgestellt hatte.
Club will Antworten von Christian L.
Der EHC Kloten ist über den Vorfall ebenfalls informiert. «Wir hatten bereits Kontakt mit dem Vater. Er bereut seine Tat sehr», sagt Gerard Bouvard Sportchef des EHC Kloten. Der Verein distanziere sich klar von dem Verhalten von Christian L. «Ein Stadionverbot ist in diesem Fall gerechtfertigt und wir werden dieses auch einhalten.» Das hätten sie ihm so auch kommuniziert.
Trotzdem will Bouvard und ein Vorstandsmitglieder des EHC Kloten L. treffen. «Wir geben ihm eine Chance, sich nochmals zu erklären.» Denn immerhin würden zwei seiner Kinder im Verein spielen.
Auf Anfrage von BLICK zeigt sich Christian L. reuig: «Es ist ein laufendes Verfahren, ich kann gar nicht mehr dazu sagen. Ausser: Es tut mir leid.»
*Name der Redaktion bekannt