Wegen Serien-Vergewaltiger Wenger: Psychiater geht auf Gericht los
«Gelinde gesagt, eine Frechheit!»

Der renommierte Psychiater Andreas Frei übt massive Kritik an Verwaltungsgericht und Gutachter, die Serien-Vergewaltiger Markus Wenger zu mehr Freiheit verhalfen.
Publiziert: 02.03.2012 um 19:46 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 21:25 Uhr
Serienvergewaltiger Markus Wenger liess sich 2007 mit Perücke im Gefängnis Thorberg fotografieren.
Foto: Marco Zanoni

Der forensische Psychiater Andreas Frei (Bild) kann nicht verstehen, wieso dem Serienvergewaltiger Markus Wenger ein offener Vollzug gewährt wurde.

«Für mich ist dieses Urteil, gelinde gesagt, eine Frechheit.» Gefällt vom Luzerner Verwaltungsgericht, beraten von Dr. Hans Knüsel, einem Psychiater.

Das Gutachten, das Wenger «ein hohes Risiko für Gewalt- und Sexualdelikte» bescheinigte, wurde vom Gericht zerpflückt. «Dr. Knüsel erstellt normalerweise versicherungsrechtliche Gutachten, keine strafrechtlichen», sagt Frei.

Also der falsche Mann? «Dieses Gutachten im Hinblick auf die Vergangenheit des Täters so zu ignorieren, zeugt von einem hohen Grad an Nichtwissen. Aber am Ende ist es die Entscheidung des Gerichts.»

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