Wegen grossem Exportüberschuss
USA erwägen Strafzölle auf Schweizer Pharmaexporte

Der grosse Exportüberschuss der Schweiz im Handel mit Medikamenten gefällt dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer gar nicht – er spricht deshalb von Strafzöllen. Das könnte die die Schweizer Pharmaindustrie hart treffen.
Publiziert: 11.10.2019 um 20:53 Uhr
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Eigentlich gelten die Beziehung zwischen den USA und der Schweiz als exzellent. Mögliche Strafzölle gegen Schweizer Pharmaexport trüben dieses Bild.
Foto: AP

Mitte Oktober wollen die USA Strafzölle auf gewisse Importe aus der EU einführen. Die Schweiz ist von derartigen Massnahmen bis anhin nur bei Aluminium- und Stahlprodukten direkt betroffen. Wie die «NZZ» schreibt, könnte sich das aber bald ändern.

Gemäss mehreren Quellen sagte der amerikanische Handelsbeauftragte Robert Lighthizer gegenüber Pharmavertretern, dass sich Washington überlege, Strafzölle auf pharmazeutische Güter aus der Schweiz einzuführen. Für Schweizer Pharmaunternehmen wäre das eine bittere Pille. Denn: Die USA sind für die hiesige Industrie nämlich der zweitwichtigste Absatzmarkt.

Wegen «negativer» Handelsbilanz

Doch wo liegt das Problem? Washington stört sich am hohen Exportüberschuss der Schweiz. Diese lieferte im letzten Jahr für rund 40 Milliarden Franken Güter in die USA, während sich die Importe auf rund 21 Milliarden beliefen – aus amerikanischer Sicht eine negative Handelsbilanz, die zu einem grossen Teil auf Pharma-Produkte zurückzuführen ist.

Die Ausfuhr von chemisch-pharmazeutischen Produkten legte in den letzten Jahren nämlich stark zu, erreichte 2018 sogar einen neuen Rekordwert. Von Strafzöllen betroffen, wären Schweizer Konzerne wie etwa Novartis und Roche. Aber nicht nur: Auch der US-Biotechnologiekonzern Biogen, der in Luterbach bei Solothurn eine Produktionsanlage baut, wäre davon betroffen. 

Freihandelsabkommen spielt eine Rolle

Das Wirtschaftsdepartement (WBF) in Bern ist offenbar über Lighthizers Aussagen im Bild. Eine Rolle bei den möglichen Strafzöllen könnten die Vorgespräche über ein Freihandelsabkommen spielen, die Bern und Washington führen. Die Überlegungen innerhalb der Administration Trump zeigen, wie schwierig die Diskussionen sind.

Die Landwirtschaft ist demnach nicht der einzige Bereich, der Verhandlungen im Wege steht. Vielmehr könnte sich die Pharmaindustrie als eigentliche Knacknuss erweisen. Ein Freihandelsabkommen dürfte gemäss Beobachtern keine Chance haben, wenn die Schweiz ihren Exportüberschuss im Handel mit Gütern weiter steigert. Bis anhin galten die Kontakte zwischen Bern und Washington als exzellent. (bra)

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