Wasserwalzen
So wird der kleinste Bach zur Todesfalle

Publiziert: 17.07.2006 um 21:19 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:00 Uhr
von paola pitton
ZÜRICH – Das Drama im Bergbach vom Wochenende hat gezeigt: Selbst kleinste Flüsse und niedrige Gewässer können zur Todesfalle werden. BLICK sagt, wo die Gefahren liegen.Sie sehen harmlos aus – und genau das macht sie lebensbedrohlich: kleine Schwellen in Wildbächen oder flachen Gewässern werden oft unterschätzt. Das hat der schreckliche Unfall im Grüschertobel, bei dem zwei 16-Jährige ertranken, wieder gezeigt (im BLICK).Die Jugendlichen starben in einer Wasserwalze: «Je nach dem, wie tief das Wasser unterhalb einer Schwelle steht, kann ein sogenannter Tauchstrahl entstehen», erklärt Professor Willi H. Hager, Leiter Abteilung Hydraulik der Versuchsanstalt für Wasserbau, Hydrologie und Glaziologie an der ETH Zürich.«In diesem Fall fliesst das Wasser nicht direkt ins Unterwasser ab, sondern prallt auf den Boden. Als Folge fliesst das Wasser an der Oberfläche rückwärts zur Schwelle. Gerät man in diese Strömung hinein, wird man nach unten gedrückt. Und hat kaum Chancen, selbst wieder herauszukommen.»Auch der Versuch, jemand aus einer Wasserwalze zu retten, kann lebensgefährlich sein. Im Grüschertobel wollte Roman S. seinem Freund Embro O. helfen. Sprang ebenfalls – und bezahlte seinen Einsatz mit dem Leben. «Auf keinen Fall sollte man hinterherspringen», warnt Prisca Wolfensberger, Mediensprecherin der Schweizerischen Lebensrettungs-Gesellschaft. «Der Person im Wasserstrudel soll man sich nur von unterhalb und am besten mit einem Seil gesichert nähern, um sie zu erreichen versuchen.»Die Wasserwalze ist aber nicht die einzige Gefahr, die in Flüssen und Bächen lauert. Bisher sind dieses Jahr 24 Menschen ertrunken – elf davon in Flüssen, sagt Wolfensberger. Deshalb sind fliessende Gewässer gefährlich:Strömung Sie macht jeden Fluss, jeden Bach unberechenbar. Hindernisse Sie verändern den Verlauf des Wasser. Hinter Steinen können zum Beispiel Wirbel entstehen. Prallt man frontal an einen Brückenpfeiler, hält einen der Druck des Wassers gefangen – wie bei einer Wasserwalze. Unterkühlung In Wildbächen und grossen Flüssen ist das Wasser kälter. Das braucht mehr Energie. Die mögliche Folge: Schwächeanfall oder Muskelkrampf.
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