Diese Aussicht konnte Luca (†33) nur einen Augenblick geniessen: Vor ihm das Mittelmeer, unter ihm der Pool. Nebenan auf dem Gang hunderte junge Leute aus ganz Europa, bereit für die grosse Party – genau wie er.
Doch vor fünf Tagen starb der Autolackierer auf der spanischen Ferieninsel Mallorca auf rätselhafte Weise. Wenige Stunden nach der Ankunft stürzte der Solothurner vom Balkon des Hotel Pabasi Bali in den Tod (BLICK berichtete).
Die Polizei ermittelte auch in Richtung Baumängel am Hotel. BLICK machte sich auf Spurensuche am Ballermann, besuchte Zimmer 518, sprach mit Gästen.
Im Dreisternehotel wird schon morgens um 9 Uhr angestossen. In der Lobby treffen Nachtschwärmer auf Neuankömmlinge. Ein Concierge verteilt goldene VIP-Armbändchen. Sie garantieren Freigetränke auf der Hotelanlage. Viel wichtiger: Gratisgetränke und -wurst im Bierkönig.
Das Kultlokal grenzt quasi ans Hotel. Auch Luca ging dort nach seiner Ankunft hin. Um 23 Uhr meldete er sich ein letztes Mal zu Hause in der Schweiz. Schwärmte vom Zimmer und Hotel. Verabschiedete sich auf ein Telefonat für den nächsten Tag – nicht für immer.
Unter den Hotelgästen ist der Tod des Schweizers immer noch Thema. Viele fragen sich, warum Lucas Leiche erst am Morgen gefunden wurde. Patrick Berger (20) aus Nürnberg (D): «Hier ist so viel Remmidemmi die ganze Nacht. Das muss doch auffallen.» Angeblich dachten andere Gäste, dass Luca nur seinen Rausch im Freien ausschläft.
Auch als BLICK sich auf der Anlage umschaut, grölen Jugendliche vom Balkon, klettern gefährlich nahe an die Brüstung, schmeissen Handtücher runter. Wollte Luca da etwa mitmischen?
Mittlerweile ist die Todesursache ermittelt. Ein Polizeisprecher: «Das Opfer starb an einem Schädelbasisbruch. Alles spricht für einen tragischen Unfall.»
Also doch Sicherheitsmängel? Auf dem Balkon von Zimmer 518 sind keine auffälligen Mängel zu sehen. Kein kaputtes Geländer, keine brüchige Mauer. «Wir ermitteln weiter in alle Richtungen», so der Sprecher.