Wer einmal in einem Zug gesessen ist, in dem Kwasi Nyankson (50) die Railbar durch den Gang schob, der vergisst den Mann nie mehr.
Denn der gebürtige Ghanaer war eher Alleinunterhalter als Minibar-Steward.
Nyankson trug immer ein breites Grinsen auf seinem Gesicht. Fröhlich trällerte er Lieder vor sich her, gab schon mal eine Tanzeinlage zum Besten.
Mit den Passagieren witzelte er gerne rum. Einem Gast sagte er: «Nein, nein, nein, Sie bestellen nur, zahlen tut er» und zeigte auf den Sitznachbar.
«Ich mag ihr Geld»
Einen begrüsste er immer mit «Ich mag deinen Bart, mein Freund». Ein weiterer Nyankson-Klassiker: «Ihr Geld mag mich.»
Mit seiner für Schweizer Verhältnisse unkonventionellen Art erlangte er einige Berühmtheit. Selbst Kurt Aeschbacher lud Nyankson in seine Sendung ein. Auf Facebook hat er eine eigene Fan-Seite.
Doch nicht bei allen Fahrgästen kam Nyanksons Art gut an. Er polarisierte. Die einen liebten ihn, die anderen hassten ihn.
Eine Episode mit einem Gast soll nun zur Kündigung geführt haben, wie Nyankson in einem Interview mit dem Magazin «Schweizer Monat» erzählt: «Ich kam an seinen Platz und fragte im Witz: «Wollen Sie Geld ausgeben? Ich bin bereit für ihr Geld.» Er fragte mich, was mir denn einfalle, so mit ihm zu reden, und sprang auf. Angeblich hatte er grosse Angst vor mir. Vielleicht habe ich ihn erschreckt, ich weiss es nicht.»
Visitenkarte für das Unternehmen
Nun ist Nyankson seinen Job los. Nach 18 Jahren hat ihm die Firma Elvetino gekündigt. Für ihn ist klar, dass ihn dieser Zwischenfall seinen Job gekostet hat.
Die Firma Elvetino widerspricht jedoch dieser Darstellung. «Leider sind andere Vorfälle geschehen, die mit Herrn Nyanksons Kundenkontakt und dem Verkaufsverhalten in den Zügen nichts zu tun hatten.» Aus Datenschutzgründen könne man keine weiteren Details bekannt geben, schreibt Eleventino Blick.ch.
«Wir haben das Gespräch mehrfach mit ihm gesucht; leider erfolglos. Eine weitere Zusammenarbeit ist deswegen nicht mehr möglich gewesen», heisst es weiter.
Dann setzt Elvetino zu einer Lobeshymne an: «Eine Verkäuferpersönlichkeit wie ihn, mit einer derart langjährigen Erfahrung und einem derart grossen Bekanntheitsgrad lassen wir nur ungern ziehen. Uns ist vollkommen bewusst, dass gerade ein Mitarbeiter wie er eine Visitenkarte für unser Unternehmen ist, und die gute Stimmung, für die er in den Zügen meistens gesorgt hat, ist immer bemerkenswert gewesen und durchaus positiv zu würdigen.»
Nyankson will nicht streiten
Gleicher Meinung sind Nyanksons Fans. Auf der Facebook-Seite trauern sie um den Verlust. «Neiiin! Der beste SBB-Angestellte aller Zeiten!», schreibt einer.
Nyankson selber ist gelassener. Im Interview mit «Schweizer Monat» sagt er: «Beide Seiten hätten wenig davon, wenn wir nun miteinander streiten – und ich will auch gar nicht zurück.»
Sind Sie auch schon Kwasi Nynankson begegnet? Schreiben Sie ihr Erlebnis in den Kommentar.
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