Vorsicht Falle bei Zusatzversicherungen
So springen Krankenkassen mit Kunden um

Wer einen Wechsel in der Zusatzversicherung anstrebt, muss per Formular seinen Gesundheitszustand erklären. Dazu gibts eine Art Codierungssprache. Sonst wird der Antrag abgewiesen.
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Von Karin Müller

Ein Wechsel in der Zusatzversicherung zieht den Fragebogen über den Gesundheitszustand nach sich. Doch aufgepasst beim Ausfüllen, sonst wird der Antrag abgelehnt!

Beispiel: Eine Frau will per 1. Januar 2012 von «allgemein» auf «privat» wechseln. Beim Punkt «psychische Erkrankungen» wird gefragt, ob man in den letzten fünf Jahren bei einem Psychotherapeuten oder einem Psychiater in Behandlung war. Sie antwortet mit Ja und schreibt kurz und knapp «Depression» hin.

Sich genau ausdrücken

«Das kann ein grosser Fehler sein, wenn die Beschreibung nicht präzise genug ist», erklärt Erika Ziltener von den Patientenstellen. Deshalb ist Depression nicht einfach Depression.

Ähnlich verhält es sich bei Begriffen wie Krebs, Rheuma oder Hypertonie. Ziltener: «Die sind ebenfalls sehr weit gefasst. Der Vorbehalt sollte konkretisiert werden.
Oder der Begriff Rückenbeschwerden. Der kann vom Vertrauensarzt der Kasse rasch als langjähriges Rückenproblem interpretiert werden.»

Antwort der Kasse: «Ja, aber...»

Konsequenz: Wechsel akzeptiert, aber mit Vorbehalt. Das heisst: Bei Arztbesuchen oder Operationen bezahlt die Kasse nur «allgemeine Abteilung». Den Rest trägt der Versicherte selbst.

Darum ist es laut Erfahrung der Patientenstelle wichtig, so genau wie möglich die Beschwerden zu beschreiben und auch deren Dauer und allfälligen Behandlungsabschluss anzugeben.

Bei Ablehnung noch einmal versuchen

Sehr oft lehnt eine Versicherung den Abschluss ohne zu differenzieren ab. Erika Ziltener: «In diesem Fall lohnt es sich, bei der Versicherung nachzuhacken, zu einem späteren Zeitpunkt den Antrag nochmals zu stellen oder bei einer anderen Versicherung anzufragen.»

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