Vor zwei Jahren nahm sich die Schülerin in Spreitenbach AG das Leben
Quälerin von Céline (†13) mobbt weiter

Unsere Justiz tut sich schwer mit Cybermobbing. Vor bald zwei Jahren nahm sich Céline (†13) das Leben, nach massiven Anfeindungen im Internet. Die milde Strafe hat ihre Peinigerin nicht beeindruckt – sie mobbt munter weiter.
Publiziert: 04.06.2019 um 21:25 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:05 Uhr
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Céline Pfister nahm sich mit 13 Jahren nach massivem Cybermobbing das Leben.
Foto: Zvg
Michael Sahli

Der Tod der 13-jährigen Céline Pfister aus Spreitenbach AG schockierte die Schweiz im Spätsommer 2017. Das Mädchen nahm sich das Leben - nachdem sie von ihren Schulkameraden im Internet massiv gemobbt worden war. Auch ausserhalb des Internets fand das Mädchen keine Ruhe: Vor ihrer Haustür fand sie etwa einen Brief, in dem stand: «Genau hier wirst du bald sterben!» Am schlimmsten trafen sie aber die permanenten öffentlichen Hassnachrichten im Netz.

Juristisch konnte für den Suizid der 13-Jährigen niemand verantwortlich gemacht werden - es ist sehr schwer, einen Zusammenhang zwischen Cybermobbing und Suizid zu beweisen. Zwei Jugendliche wurden wegen Drohung, Beschimpfung und Nötigung verurteilt.

«Du wirst genau so sterben wie Céline»

In der «Rundschau» äussert sich nun der Vater des Todesopfers zum ersten Mal im Fernsehen. Er sagt: «Ich kann mir vorstellen, dass diese öffentliche Blossstellung ihr das Genick gebrochen hat.»

Besonders belastend für die Eltern: Die Mobberin I. F.* , mittlerweile volljährig, mobbt munter weiter, als wäre nichts gewesen! Schon direkt nach dem tragischen Todesfall schrieb sie einem Mädchen: «Hör mal zu, du kleine Nutte. Du wirst genau so sterben wie Céline.»

Auch fast zwei Jahre später hat die Mobberin ihre Lektion ganz offensichtlich nicht gelernt. «Ich reisse deine Pussy auf», schrieb sie erst vor wenigen Wochen einem weiteren Mädchen. Oder: «Ich verboxe dich, du kleine Schlampe.»

Die Empfängerin der Nachrichten geht zur Polizei - und wird mit dem Hass allein gelassen. «Man schickte mich weg und sagte, dies sei keine Straftat», erklärt sie. Die Polizei bestreitet diese Darstellung. Das Mädchen habe selber auf eine Anzeige verzichtet, wie die Kantonspolizei Zürich gegenüber BLICK mitteilt.

Eltern des Todesopfers fordern neues Gesetz

Die Eltern der toten Céline fordern nun die Politik zum Handeln auf. «Uns ist klar, dass unsere Tochter nicht zurückkommt», sagten sie. Aber: Es müsse sich etwas ändern. Konkret: Es soll ein neuer Straftatbestand «Cybermobbing» eingeführt werden.

Laut Professor Jonas Weber, Spezialist für Jugendstrafrecht, könnte das tatsächlich helfen: «Dies könnte durchaus eine abschreckende Wirkung haben.»

Die «Rundschau» wird heute um 20.05 auf SRF 1 ausgestrahlt.

*Name bekannt

So fühlt sich Cybermobbing an
2:32
Wenn Worte weh tun:So fühlt sich Cybermobbing an

 

 

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