U-20 Frauen blicken auf 50 Jahre Frauenstimmrecht zurück
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Der Fokus auf Blick TV:U-20 Frauen blicken auf 50 Jahre Frauenstimmrecht zurück

Vier junge Frauen über Klima, Kinder und Karriere
«Unsere Bedürfnisse werden nicht ernst genommen»

Sie sind zwischen 18 und 20 Jahre alt. Sie dürfen abstimmen. Trotzdem sei der Weg zur Gleichberechtigung noch ein langer, finden sie: Zum Frauenstimmrechts-Jubiläum sprachen vier junge Frauen in der Blick-TV-Spezialsendung Klartext.
Publiziert: 05.02.2021 um 01:09 Uhr
Diskussionsrunde im Rahmen des Frauenstimmrechts-Jubiläums im Studio von Blick TV.
Foto: Screenshot Blick TV
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Nicolas Lurati

Blick TV hat in einer Fokus-Sendung mit vier jungen Frauen über ihre Sorgen und Wünsche für die Zukunft gesprochen. Für das Quartett ist das Stimmrecht mittlerweile selbstverständlich – anderes bis heute nicht. Auch um die Rolle der Frau müssen sie weiter in der Gesellschaft kämpfen. Blick-TV-Moderatorin Sylwina Spiess (31) führte durch die Diskussionsrunde.

Klima und Umwelt
Tavia Celato (19) meint: «Es ist uns noch nicht allen bewusst, wie gross die Gefahr dieser Krise ist.» Die Luzernerin hat die Matura abgeschlossen und macht jetzt ein Zwischenjahr. Ihr Vorwurf an die Politik: «Wenn man über die Klimakrise spricht, wird immer von Klimawandel gesprochen. Das ist mir zu einfach!»

Wirtschaftsrechts-Studentin Laura Wolfensberger (20) aus Tann ZH warnt: «Die Zeit drängt. Man diskutiert über eine Umweltabgabe bei den Flugpreisen, aber es passiert dann leider zu wenig.»

Politik
Tavia Celato stört es, wie die Frauen in der Politik dargestellt werden. «Frauen müssen nach dem beurteilt werden, was sie sagen. Und nicht danach, was sie für Kleider tragen oder wie sie aussehen.»

Maura Arevalo (18) aus Köniz BE ärgert sich – über sich selbst. Sie habe es verschwitzt, bei der Konzernverantwortungs-Initiative abstimmen zu gehen. Zudem sei es «höllenkompliziert», so ein Formular auszufüllen, sagt die Restaurationsfachfrau im dritten Lehrjahr.

Gleichberechtigung
Evelyn Marti (18) aus Oberwangen BE ist im dritten Jahr ihrer Lehre als Coiffeuse. Bei ihrem Beruf fühle sie sich nicht ungleich behandelt. Dafür beim Ausüben ihres Hobbys: Fussball. «Dort kommt eher mal ein Spruch wie ‹kannst du das denn?› oder ‹schau, dass du dir nicht wehtust›. Doch nur weil ich eine Frau bin, muss das nicht heissen, dass ich weniger gut Fussball spielen kann.»

Laut Tavia Celato sei bei der Gleichberechtigung noch ein langer Weg zu gehen. «Im Recht sind wir Frauen zwar gleichgestellt. Aber in der Gesellschaft ist es dann eben doch nicht so. Bedürfnisse der Frauen werden immer noch nicht ernst genommen.»

Kinder
Evelyn Marti verrät, dass sie keinen Nachwuchs will: «Ich könnte es mir nicht vorstellen, selber Kinder zu haben.» Sie sagt, dass sie mit dieser Einstellung auch auf Unverständnis gestossen sei.

Laura Wolfensberger hingegen wünscht sich eigene Kinder. Sie will als Mutter auch weiterarbeiten. «Ich würde mir wünschen, dass mein Mann dann sein Pensum reduziert. Nur weil wir Frauen sind, heisst das nicht, dass wir zu Hause beim Kind bleiben müssen.» Sie findet, dass man als Frau auch durchaus ein höheres Pensum als der Mann haben dürfe.

Zukunft
Maura Arevalos Wunsch ist es, irgendwann das Wirtepatent zu machen. Falls sie ihr eigenes Restaurant eröffne, denkt sie, dass sie es aufgrund ihres Geschlechts zu Beginn schwierig haben könnte. «Denn wir haben nicht viel Frauen in den Spitzenpositionen im Gastgewerbe. Es ist schon eine Männerdomäne – was die Chefs anbelangt. Nur an der Basis hat es recht viele Frauen.»

Evelyn Marti möchte im Coiffeur-Beruf bleiben – und später Berufsbildnerin werden. Denn: «Ich habe das Gefühl, dass ich das Zeug dazu habe und auch gut mit Menschen umgehen kann.»

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