Tränengas, Schlagstöcke und Wasserwerfer: Am Samstag kam es vor dem 3.-Liga-Fussballspiel zwischen dem FC Carl Zeiss Jena und dem TSV 1860 München zu schweren Ausschreitungen. Mit von der Partie war auch ein Schweizer Hooligan (26).
Der sitzt nun in Haft! Denn laut Polizei hat er ein mehrere Kilogramm schweres Kantholz auf die Köpfe von Polizisten geworfen. Bei der Aktion wurden offenbar zwei Polizisten schwer am Kopf verletzt. Trotz aufgesetzter Helme und angelegter Schutzausrüstung erlitten sie ein Schädel-Hirn-Trauma – beide sind vorerst nicht dienstfähig. Gegen den Schweizer wird nun wegen gezielter Angriffe auf die Polizei ermittelt.
Video zeigt Tat nicht ganz eindeutig
Im Video selbst ist jedoch schlecht zu erkennen, dass die Polizisten vom Holzpflock getroffen werden. Deshalb ist noch nicht ganz klar, in welchem Zusammenhang der Wurf mit den verletzten Beamten steht. Ob der Schweizer das Stück Holz vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt nochmal auf die Polizisten geworfen hat, ist momentan Gegenstand der Ermittlungen.
Steffi Kopp von der Pressestelle der Thüringer Polizei bestätigt aber gegenüber BLICK: «Der Mann auf dem Video ist der verhaftete Schweizer.» Fakt sei auch: Durch den Wurf habe er schwerste Verletzungen der Polizisten in Kauf genommen.
Nach dem Spiel verhaftet
Der Schweizer Chaot wurde nach Spielende von der Polizei identifiziert und vorläufig festgenommen – er befindet sich in Untersuchungshaft. Das Gericht ordnete ein beschleunigtes Verfahren an. So könnten bereits in wenigen Tagen weitere gerichtliche Massnahmen folgen.
Der Beschuldigte wird durch einen Anwalt vertreten und äusserte sich bereits vor Gericht. Ob er sich schuldig bekennt oder die Tat bestreitet, ist noch nicht klar.
Er ist offenbar Eishockey-Hooligan
Wie die Thüringer Polizei mitteilt, ist der Schweizer ein Anhänger des Lausanne HC – also eigentlich ein Eishockey-Hooligan. Er sei mit anderen Schweizern angereist, um die heimische Ultragruppierung Horda Azzuro zu unterstützen. Die beiden Gruppen seien miteinander eng befreundet.
Bei den Ausschreitungen am Samstag hatten 500 Heim-Fans auf dem Weg ins Stadion eine Polizeikette durchbrochen. Die Beamten gingen anschliessend mit Pfefferspray und Wasserwerfern gegen die Randalierer vor.
Die Horda Azzuro selbst bezeichnen das Vorgehen der Polizei als «unverhältnismässig, schikanös und brutal» – dies schreiben sie in einer Pressemitteilung auf ihrer Website. Das Vorgehen der Polizei hinterlasse bei ihnen den Eindruck einer gezielten Eskalation, heisst es weiter. (bra)