Versorgungsengpässe bei Arzneimitteln
In der Schweiz fehlen viele Medikamente - weil sie kein Geld bringen

Das Schweizer Gesundheitswesen gehört zu den teuersten der Welt. Dabei gehen immer häufiger Alltagsmedikamente aus. Oftmals, weil sie nicht profitabel sind.
Publiziert: 09.06.2019 um 10:34 Uhr
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Bei Schmerzmitteln wie Ibuprofen oder Aspirin gibt es in der Schweiz Versorgungsengpässe.
Foto: Getty Images

Aspirin, Antibabypillen, aber auch lebenswichtige Antibiotika: Die Engpässe werden immer gravierender. Spitäler und Apotheken haben Mühe, sich mit Schmerzmitteln, Blutdrucksenkern und Alltagspräparaten einzudecken. Das berichtet die «NZZ am Sonntag». Auch Zecken- und Tollwut-Impfstoffe gehen immer wieder aus.

Laut der Datenbank drugshortage.ch bestehen aktuell knapp 600 Lieferengpässe. Betroffen sind meist ältere Präparate wie Aspirin oder Ibuprofen. Der Grund sind die zu tiefen Preise. Mit gewissen Medikamenten lässt sich kein Geld mehr machen. 

Ein Marktversagen

Viele Pharmafirmen wollen die Präparate nicht mehr herstellen, weil sie damit kaum noch etwas verdienen. Die Produktion übernehmen chinesische Fabriken, in denen es immer wieder zu Ausfällen oder Stilllegungen kommt. Laut der «NZZ am Sonntag» spricht der Bund von «Marktversagen.»

Wer sich etwa gegen Zecken impfen lassen will, benötigt Glück. Nicht alle Ärzte konnten sich den Impfstoff besorgen. Tollwut-Impfstoffe fehlten seit 2016 wiederholt. Vermehrt kommt es auch bei lebenswichtigen Arzneimitteln zu Versorgungsengpässen.

Krisenintervention der Behörden

Zurzeit sind 31 für die Landesversorgung essenzielle Medikamente und acht Impfstoffe nicht verfügbar. Dies geht aus der Liste der aktuellen Versorgungsengpässe des Bundesamts für wirtschaftliche Landesversorgung (BWL) hervor.

«Die Schwere der Versorgungsstörungen und die damit verbundenen aufwendigen Massnahmen haben in den vergangenen Jahren zugenommen», heisst es in einem Bericht des Amts.

Im Fall von zwei Impfstoffen, einem Antibiotikum und drei weiteren Arzneimitteln war die Versorgungsstörung derart gravierend, dass eine Krisenintervention der Behörden nötig war. (kes)

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