Verein erfüllt Todkranken ihren letzten Wunsch – jetzt steht er selbst vor dem Aus
Wunschambulanz in Not

Die Wunschambulanz erfüllt sterbenskranken Menschen ihren letzten Wunsch. Doch nun scheint es, als sei die Organisation selbst am Ende – denn seit Monaten sucht sie nach einem Standort für ihren Fuhrpark.
Publiziert: 15.12.2017 um 09:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:05 Uhr
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Petar Sabovic hat im Mai 2015 die Schweizer Wunschambulanz gegründet. Die gemeinnützige Organisation erfüllt kranken Menschen ihren letzten Wunsch. Inspiriert wurde Sabovic von der holländischen Ambulance Wens.
Foto: Anja Wurm
Simona Boscardin

Ein letztes Mal das Fussballspiel des Sohnes sehen, zum Abschied in den Zoo gehen oder nochmals ans Meer. Sterbende haben viele Wünsche, die ihnen von der ehrenamtlichen Organisation Wunschambulanz SAW erfüllt werden. Doch diese steht nun vielleicht selbst vor dem Aus. 

Denn es fehlt ein Ort, wo die Wunschambulanz ihre Fahrzeuge abstellen kann. «Wir haben 238 Immobilienfirmen angeschrieben, doch niemand konnte uns helfen», sagt Petar Sabovic, Gründer der Organisation.

Langsam gehe ihnen wegen der teuren Standortsuche das Geld aus. Wird die Vereinigung bis Ende Dezember nicht fündig, muss sie den Betrieb einstellen.

82 Wünsche für todkranke Menschen

Seit dem Beginn der Wunschambulanz im Mai 2016 hat das Team von 38 freiwilligen Helfern 82 Wünsche erfüllen können. «Die meisten Leute wählen einen Ort, an den sie sehr viele Erinnerungen haben», sagt Sabovic. Interessant sei, dass rund 80 Prozent sich wünschen, am Wasser zu sein. 

«Einmal konnten wir jemandem ermöglichen, ein letztes Mal mit seinen Freunden in einer Blockhütte bei einem Fest dabei zu sein. Und kürzlich hatte ein 19-jähriger Mann den Wunsch, seine Freunde beim Paintballspielen zu begleiten», erklärt er. Trotzdem würden fast zehn Prozent der Personen sterben, bevor man ihnen ihren Wunsch erfüllen könne. 

Sabovic wurde vom holländischen Pendant Ambulance Wens inspiriert. Hierzu schaffte er zwei gebrauchte Ambulanzfahrzeuge an, die er umbaute. Fenster wurden eingebaut, damit die Sterbenskranken hinausschauen können, und es wurde mehr Platz geschaffen. Zudem erwarb er für einfachere Transporte zwei kleinere Autos, die rollstuhlgängig sind. 

Ambulanzen dürfen nicht draussen stehen

Momentan ist die Wunschambulanz in Mietcontainern untergebracht, die Krankenwagen stehen im Freien. Das sei sehr problematisch, denn: «Solche Fahrzeuge vertragen Kälte sehr schlecht. Hinzu kommt, dass sich die Ambulanzen, wenn sie draussen stehen, nicht innerhalb der erforderlichen Zeit aufheizen», sagt Sabovic. Oft seien kurzfristige Einsätze nötig, da sich der Zustand der Schwerkranken schnell ändern könne. Doch Kälte sei eine zu grosse Belastung für die Patienten. 

Was wird gesucht? 

Für die Ambulanzen käme beispielsweise eine Halle mit anliegender Wohnung oder eine Zwischennutzung in Frage. «Auch ein befristeter Vertrag auf Basis der Gebrauchsleihe wäre für uns in Ordnung», erklärt Petar Sabovic. 

Er ist seit rund einem Jahr im Raum Zürich auf der Suche, doch in der Zwischenzeit wäre die Wunschambulanz auch für einen Standort im Thurgau, in Schaffhausen oder St. Gallen bereit. «Wegen der Höhe der Fahrzeuge suchen wir einen Raum, dessen Tor mindestens drei Meter hoch ist und welcher Platz für zwei Ambulanzen bietet. Für die beiden Autos für den Rollstuhltransport reichen Aussenplätze mit Strom», erklärt er. Hinzu komme ein 50 bis 100 Quadratmeter grosser Raum, in dem Material gelagert werden und man allenfalls übernachten oder Wäsche waschen könne. Insgesamt hat die Ambulanz ein Budget von 1500 Franken im Monat. «Wir hoffen auf ein Weihnachtswunder», sagt Sabovic. 

Kennen Sie einen möglichen Standort für die Wunschambulanz? Dann melden Sie sich bei Petar Sabovic unter sabovic@email.ch oder rufen Sie unter der Telefonnummer 079 342 41 63 an. Weitere Informationen hier. 

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