Rund 100 Mal meldeten Piloten der Schweizer Luftwaffe Probleme mit der Sauerstoffversorgung beim F/A-18. In fünf Fällen litten die Piloten an einer Hypoxie, einer Unterversorgung mit Sauerstoff, zwei dieser Fälle wurden als «gravierend» eingestuft, wie das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) heute in einer Mitteilung bekannt gab. Das VBS sah sich nach der Veröffentlichung der Probleme mit der Sauerstoffversorgung beim F/A-18 im letzten SonntagsBlick gezwungen, den Sachverhalt «noch einmal klar darzulegen».
Neue Vorschriften und Trainings
Registriert wurden die Hypoxie-Vorfälle in den Jahren 2002, 2008, 2011, 2014 und 2016. Laut VBS traten die Vorfälle vor allem nach einem längeren Trainings-Einsatz im Ausland auf. Seither wird nach diesen Einsätzen ein zusätzlicher Systemtest durchgeführt und die Triebwerke werden speziell gereinigt. Zusätzlich seien die Flugzeuge nach dem Auftreten der ersten Probleme mit der Sauerstoffversorgung mit einem zusätzlichen Warnsystem ausgerüstet worden.
Die Luftwaffe passte in der Folge offenbar auch die Ausbildung der Piloten an: Zusätzlich zum üblichen Training in der Unterdruckkammer und in speziellen Simulationsübungen wurden die Piloten in speziellen Simulatorübungen bezüglich der Thematik sensibilisiert und trainiert, schreibt das VBS. Mit Blick auf die gravierenden Probleme beim F/A-18 in den USA schreibt das VBS: «Anders als in den USA werden in der Schweiz Flugzeuge weder auf Flugzeugträgern noch auf Wüstenflugplätzen eingesetzt, was einen positiven Einfluss auf die Sicherheit der Sauerstoffversorgung hat.»
Bekannt wurden die Probleme beim F/A-18 nach einer Anhörung im US-Parlament. Spezialisten der US Navy bezeichneten die Probleme bei der Luftversorgung des Mehrzweckjets als das hauptsächliche Sicherheitsproblem. Gemäss den US-Experten treten die Vorfälle bei der Sauerstoffversorgung mit zunehmendem Alter der Maschinen gehäuft auf.