Aufgelöst steht Mara K.* bei Doktor Claus Waldenmeier im Labor Genedia in München (D) . Die Schweizerin ist schwanger, weiss aber nicht, wer der Vater ist. Die 29-Jährige hatte in den letzten Monaten Sex mit drei verschiedenen Männern. Doch lieben tut sie nur einen: Felix. Aber ist er auch der Samenspender? Klarheit kann jetzt nur noch ein DNA-Test schaffen.
Für diesen reiste Mara K.* extra nach Deutschland. Denn im Gegensatz zur Schweiz braucht es dort für einen Vaterschaftstest keine Einwilligung des Erzeugers (siehe Box). Mara K.* hat Glück. Felix ist der Vater, wie ihr Waldenmeier bestätigte. Dank der DNA-Tests konnte er alleine im letzten Jahr 30 Frauen davon abhalten, ihr Kind abzutreiben.
Doch das ist nicht immer so: Weil es die Schweizerinnen im Bett immer fideler treiben und ihre Partner häufig wechseln, verlieren sie zunehmend den Überblick. Mit verheerenden Folgen: Werden sie schwanger, wissen viele nicht, wer der Vater ihres Kindes ist. Um Tränen, Streit und Peinlichkeiten zu vermeiden, sehen sie oft nur noch einen Ausweg: den heimlichen Vaterschaftstest. Und das schon während der Schwangerschaft!
Allein im Münchner Labor Genedia stieg die Zahl der Schweizerinnen, die den DNA-Test während der Schwangerschaft machten, in den letzten zwei Jahren um 40 Prozent. Tendenz steigend. Liessen sich 2007 noch schätzungsweise 300 Schweizerinnen testen, sind es heute über 420 jährlich. Der Grossteil ist unter 30 Jahre alt.
90 Prozent der Kundinnen lassen sich noch vor der zwölften Schwangerschaftswoche testen. Denn die Zeit drängt. Nach der zwölften Woche sind Abtreibungen verboten.
Doch selbst wenn sie das Kind haben wollen, wünschen sich viele Sicherheit. «Vor allem aber wollen die Frauen bei der Geburt den richtigen Vater dabei haben», sagt Waldenmeier.
Gerechnet auf sämtliche Vaterschaftstests, sind DNA-Checks bei Ungeborenen noch selten. Der Grossteil will erst Jahre später Gewissheit: Doch waren es früher meist die Männer, die ihre Vaterschaft anzweifelten, und heimlich Zahnbürsten, Schnuller oder Kaugummis mit den DNA-Spuren ihrer Kinder in deutsche Labore schickten, kommen heute drei Viertel aller Briefe von Frauen.
Das Partner-Wirrwarr kostet nicht nur Nerven, sondern auch Geld. Für einen Test zahlt man bis zu 1500 Franken. Dafür liegt die Trefferquote bei 99,9 Prozent.
* Name der Redaktion bekannt
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Guten Tag. Hier ist Lenzlinger aus der Schweiz.
Hallo. Was kann ich für Sie tun?
Äh ... kann ich bei Ihnen einen Vaterschaftstest machen lassen?
Ja klar.
Aber er sollte anonym sein. Weder mein Mann noch mein achtjähriger Sohn dürfen etwas erfahren. Das wäre verheerend.
Kein Problem. Da haben wir Übung.
Gut. Was brauchen Sie? Ein Haarbüschel?
Besser schicken Sie uns ein Wattestäbchen mit dem Speichel Ihres Sohnes.
Hm. Wie soll ich das denn machen, ohne dass er etwas merkt?
Nehmen Sie die Probe am besten nachts, wenn er schläft. Drehen Sie das Wattestäbchen in der Mundecke hin und her, sodass sicher genug Speichel daran ist.
Was, wenn er aufwacht?
Hat er so einen leichten Schlaf?
Ja ... (Pause)
Sagen Sie ihm doch einfach, dass Sie ihm den Mund putzen wollen.
Wenn Sie meinen ... Ich habe aber schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn derart hintergehen muss.
Kommen Sie, da sind Sie längst nicht die Einzige.
Sicher?
Ja klar, wir bekommen täglich Anrufe aus der Schweiz.
Gut. Aber auch mein Mann darf nichts mitkriegen. Wie soll ich das mit seiner Probe anstellen?
Vorsichtshalber schicken Sie uns von ihm besser nur ein Haarbüschel.
Er hat aber eine Glatze.
Dann halt eben einen Zigarettenstummel oder seine Zahnbürste. Das geht auch.
Sie können mir das Resultat aber unmöglich nach Hause schicken.
Kein Problem. Wir können es auch Ihrer Freundin schicken. Sie müssen davor einfach die Rechnung bezahlen.
Wie viel kostet das denn?
268 Euro.
So viel?
He, bei uns kriegen sie den Test so günstig wie sonst nirgendwo.
Guten Tag. Hier ist Lenzlinger aus der Schweiz.
Hallo. Was kann ich für Sie tun?
Äh ... kann ich bei Ihnen einen Vaterschaftstest machen lassen?
Ja klar.
Aber er sollte anonym sein. Weder mein Mann noch mein achtjähriger Sohn dürfen etwas erfahren. Das wäre verheerend.
Kein Problem. Da haben wir Übung.
Gut. Was brauchen Sie? Ein Haarbüschel?
Besser schicken Sie uns ein Wattestäbchen mit dem Speichel Ihres Sohnes.
Hm. Wie soll ich das denn machen, ohne dass er etwas merkt?
Nehmen Sie die Probe am besten nachts, wenn er schläft. Drehen Sie das Wattestäbchen in der Mundecke hin und her, sodass sicher genug Speichel daran ist.
Was, wenn er aufwacht?
Hat er so einen leichten Schlaf?
Ja ... (Pause)
Sagen Sie ihm doch einfach, dass Sie ihm den Mund putzen wollen.
Wenn Sie meinen ... Ich habe aber schon ein schlechtes Gewissen, wenn ich ihn derart hintergehen muss.
Kommen Sie, da sind Sie längst nicht die Einzige.
Sicher?
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Gut. Aber auch mein Mann darf nichts mitkriegen. Wie soll ich das mit seiner Probe anstellen?
Vorsichtshalber schicken Sie uns von ihm besser nur ein Haarbüschel.
Er hat aber eine Glatze.
Dann halt eben einen Zigarettenstummel oder seine Zahnbürste. Das geht auch.
Sie können mir das Resultat aber unmöglich nach Hause schicken.
Kein Problem. Wir können es auch Ihrer Freundin schicken. Sie müssen davor einfach die Rechnung bezahlen.
Wie viel kostet das denn?
268 Euro.
So viel?
He, bei uns kriegen sie den Test so günstig wie sonst nirgendwo.
Ist das nicht der Fall, droht den Fehlbaren eine Busse oder gar Gefängnis. Strafanzeige einreichen kann allerdings nur eine betroffene Person selbst. Um die hiesigen Gesetze zu umgehen, weichen immer mehr Schweizer nach Deutschland aus.
Dort können sie die Tests heimlich und ohne Zustimmung der Beteiligten durchführen – und das erst noch legal. Deutsche Labors wittern das grosse Geschäft.
So drängen immer mehr dubiose Anbieter auf den Markt und bieten Vaterschaftstests zu Spottpreisen an.
Ist das nicht der Fall, droht den Fehlbaren eine Busse oder gar Gefängnis. Strafanzeige einreichen kann allerdings nur eine betroffene Person selbst. Um die hiesigen Gesetze zu umgehen, weichen immer mehr Schweizer nach Deutschland aus.
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So drängen immer mehr dubiose Anbieter auf den Markt und bieten Vaterschaftstests zu Spottpreisen an.