Vater von Patrick Nuo

«Wir sind am Ende!»

Jonny Nuo (53) ist verzweifelt: «Wir haben alles verloren, wofür wir jahrelang gekrampft haben. Alles. Wir sind am Ende.» Mit seiner Frau Margrith (45) steht er vor der Brandruine in Gettnau LU. In der Nacht auf Samstag hat ein Feuer die Liegenschaft des Gasthofs Ochsen zerstört. In der Wohnung darüber wuchs Popstar Patrick Nuo (27) auf.

Kurz nach vier Uhr morgens bricht das Feuer aus. In der Ochsen-Bar befinden sich noch Gäste. Sie alarmieren die Feuerwehr. Der Barchef ruft Jonny Nuo an. «Ich war bei Kollegen eingeladen», sagt er. «Ich sagte: ‹Geh sofort, rette meine Frau.›»

Patrick Nuos Mutter wacht erst auf, als der Barchef und ein Feuerwehrmann an die Tür klopfen. Sie schafft es in Freie, ist unverletzt. Das Feuer hat aber schmerzhafte Erinnerungen geweckt. Margriths Vater kam vor Jahren in Zell LU bei einem Brand ums Leben.

«Zum Glück konnte meine Mutter rechtzeitig gerettet werden», sagt Patrick Nuo erleichtert. Der Popstar lebt in Deutschland. Er wollte sofort nach Hause reisen, um seinen Eltern zu helfen. «Wir sagten ihm aber, dass er nicht kommen soll. Wir können ihn ja nirgends unterbringen», erklärt Vater Jonny.

130 Feuerwehrleute bekämpften das Feuer. «Es ist der reinste Horror, wenn man zusehen muss, wie sein ganzes Leben verbrennt», sagt Jonny Nuo. Der Wind wirbelt vor dem Ochsen verkohlte Gegenstände und Asche auf. Der 53-Jährige rennt einem Papierfetzen hinterher, hebt ihn auf.

Es ist ein Foto seines Sohnes Simon, Patricks Bruder. «Ich bin traurig, dass meine gesamten Kindheitserinnerungen zerstört sind», sagt Patrick Nuo, der selber einen Sohn (1) und eine Tochter (3) hat. «Alles, was ich meinen Kindern an Erinnerungen mitgeben wollte, ist verbrannt.»

Bekannte haben für seine Eltern ein Zimmer in einem Gasthof organisiert. Jonny Nuo ist dankbar. «Der Gemeindepräsident kam auch vorbei und hat seine Hilfe angeboten.»

Wie das Feuer ausbrechen konnte, ist noch nicht klar. «Es hat sehr viel Brandschutt», erklärt René Kirchhofer, von der Polizei Luzern. «Es ist schwer, in den Ermittlungen vorwärtszukommen.