Frisch diplomiert, keinen Job, und Praktika sind sowieso schlecht bezahlt: Dann kann sich für Ex-Studis der Zivildienst als wahre Goldgrube erweisen. «Für einen Uni-Absolventen mit Master ist ein Einkommen von monatlich bis zu 6000 Franken durchaus realistisch», bestätigt Jörg Reinmann, Fachexperte EO beim Bundesamt für Sozialversicherungen zum «Landboten».
Grundlage für die Berechnung ist die Erwerbsersatzordnung (EO). Sie ersetzt Personen, die Militär-, Zivil- oder Zivilschutzdienst leisten, einen Teil des Verdienstausfalls. Bei Personen, die soeben das Studium abgeschlossen haben, schätzt die EO ab, wieviel sie in einem Job mit ihrer Ausbildung verdienen würden.
Laut Reinmann hat aber nicht jeder Studienabgänger automatisch Anspruch auf eine so hohe Entschädigung. Bei 12933 Zivildienstleistenden, die allein im Jahr 2010 Geld von der EO bezogen haben, dürften es dennoch einige Hundert Fälle sein.
Andere bekommen deutlich weniger. Wer arbeitslos ist, bekommt nur den Mindestbetrag von 1860 Franken.
Diese Ungleichheit stösst Politikern sauer auf. FDP-Nationalrat Walter Müller findet sie «total daneben» und fordert laut «Landbote» die Abschaffung der Diskriminierung. Gleicher Meinung ist SVP-Nationalrat Hans Fehr. (uro/sas)