Morgen findet auf der Allmend die Bea statt. Deshalb mussten die fahrenden Jenischen, die dort seit Tagen ein Areal besetzen und für mehr Rechte kämpfen, abziehen.
Die Polizei räumte am Abend den Platz, die Fahrenden ziehen friedlich ab (Blick.ch berichtete). Dies verursacht ein weiteres Mal grossen Rummel um die Minderheit. Blick.ch fasst zusammen, wer die umstrittenen Jenischen sind und wie sie leben.
Was sind Jenische und wie viele gibt es?
Als Jenische werden in Europa lebende Angehörige oder Nachfahren von ursprünglich fahrenden Bevölkerungsgruppen bezeichnet. In der Schweiz leben rund 35'000 Jenische. Doch nur 3000 bis 5000 führen ein Nomaden-Leben.
Wie viele Standplätze gibt es in der Schweiz für Fahrende?
Im ganzen Land gibt es 15 Standplätze, die für alle Fahrenden (Jenische, Roma, Sinti) zur Verfügung stehen. Zudem gibt es für kürzere Aufenthalte 44 Durchgangsplätze. Diese werden meist im Sommer besetzt. Die Verweildauer auf Durchgangsplätzen ist in der jeweiligen Platzordnung geregelt. In der Regel sind Aufenthalte bis zu einem Monat möglich.
Was sind die Unterschiede zwischen Jenischen und Roma?
Jenische in der Schweiz beklagen sich oft darüber, dass sie in den selben Topf wie die Rom geworfen werden, über welche oft im Zusammenhang mit Kriminalität berichtet wird.
Jenische sollen mit den fahrenden Roma, die fast ausschliesslich aus dem Ausland über die Schweizer Grenze kommen, nicht viel zu tun haben. Es passt ihnen daher auch nicht, wenn sie vom Bund zusammen mit Romas auf einen Platz zugewiesen werden.
Denn Jenische sind im Gegensatz zu Romas nicht gerne in Konvois unterwegs, sondern reisen lieber alleine mit der Familie. Zudem bevorzugen sie Rastplätze am Stadtrand, in der ruhigen Natur, während die Romas lieber nahe an Autobahnachsen weilen.
Wie verdienen Jenische ihr Geld?
Dies ist ein Punkt, bei dem sich die Vorurteile überschlagen: Den Jenischen wird halsbrecherisches, kriminelles Geschäft nachgesagt. Die Stiftung «Zukunft für Schweizer Fahrende» stellt in ihrer Info-Broschüre klar, dass dies nicht der Realität entspreche: «Die fahrenden Jenischen betreiben vor allem ambulantes Gewerbe», heisst es.
Dazu gehören Arbeiten, die direkt beim Kunden verrichtet werden, wie Messerschleifen, Herrichten von Pfannen, das Reparieren von diversen Geräten oder das Streichen von Fassaden.
Sesshaft lebende Jenische arbeiten überwiegend im Bereich tiefer oder mittlerer Löhne, manche im Transportgewerbe, andere im Service, auf dem Bau, oder im Verkauf.
Welche Status haben die Jenischen in der Schweiz?
Im Gegensatz zu allen anderen Staaten werden die fahrenden Jenischen in der Schweiz seit 1998 offiziell als nationale Minderheit – und somit als eigenständiges Volk akzeptiert.
Dies bringt den Jenischen gewisse Vorteile. Etwa bei der Ausbildung ihrer Kinder: Wenn fahrende Jenische im Sommer durch das Land ziehen und ihre Kinder dem Unterricht fern bleiben, zeigen sich viele Schulen kooperativ.
Die Jenischen bilden die Hauptgruppe der Fahrenden in der Schweiz. Der Rest der Schweizer Fahrenden gehört zumeist der Gruppe der Sinti (Manusch) an. Die Gruppe der Sinti machen aber lediglich einige hundert Leute aus. (kmm)
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