Ulrich K., der Behördenschreck
Die Chronologie seiner Querulanten-Karriere

Er steht unter anderem wegen Tierquälerei vor Gericht. Dabei ist es nicht der erste Prozess im Leben von Ulrich K. aus Hefenhofen TG. Auffällig ist der Landwirt schon seit den 90er-Jahren.
Publiziert: 02.03.2023 um 00:24 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2023 um 08:20 Uhr
Der mutmassliche Tierquäler Ulrich K. steht ab Mittwoch vor dem Bezirksgericht Arbon.
Foto: Tele Top
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Er ist wohl der bekannteste Tierquäler der Schweiz: Ulrich K.* (54) hat sogar einen eigenen Eintrag in der Onlineenzyklopädie Wikipedia. Und muss sich nun vor Gericht verantworten. Ihm drohen bis zu sechs Jahre Knast.

Den Behörden ist der 54-Jährige schon lange bekannt. Aktenkundig wurde der Bauer erstmals im Jahr 1994: Damals war die Polizei auf dem Hof, nachdem Jauche in einen Bach gelangt war. Die Reaktion von K.: Er stiess einen der Anwesenden in den Bach. Der Anfang seiner Querulanten-Karriere.

1997 kassiert er eine Busse wegen Drohung. 2001 einen Strafbefehl wegen unsachgemässen Schlachtens. Im selben Jahr brennt es auf seinem Hof. Als die Einsatzkräfte eintreffen, droht K. damit, einen Feuerwehrmann, die Frau Gemeindeammann und «noch ein paar andere» zu erschiessen. Die Polizei nimmt ihm danach verschiedene Waffen ab.

Nicht mal vor dem Richter konnte er sich zusammenreissen

Die Querulanten-Chronologie des Landwirts wurde von den Kantonsbehörden zusammengetragen, nachdem Blick die Quäl-Fälle auf dem Hof bekannt gemacht hatte. Das Dokument ist über hundert Seiten lang und trägt den Titel «Aktenmässig belegte Verfahren und Ereignisse».

Darin heisst es, dass K. im Jahr 2003 wieder verurteilt wird, weil er den Kantonstierarzt telefonisch bedroht hatte. Nicht einmal vor dem Richter kann sich der Landwirt zusammenreissen, äussert sich «sehr abfällig» über den Tierarzt.

Zwei Jahre später die nächste Verurteilung – wegen Verstoss gegen die Fleischhygiene-Verordnung und das Tierschutzgesetz. Die Polizei ermittelte aber auch wegen Körperverletzung. Mittlerweile sind die Seiten des Berichts mit so vielen Behörden-Auseinandersetzungen gespickt, dass es schwierig ist, den Überblick über die Konfliktherde zu behalten. Ebenfalls im Jahr 2005 wird K. gegen einen Amtsmitarbeiter tätlich, der auf dem Hof eine Kontrolle wegen eines kaputten Entwässerungssystems durchführt.

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Polizist muss Dienstwaffe ziehen

2008 droht K., einen Amtsmitarbeiter, der gerade auf seinem Hof ist, zu töten. Der Bauer schmeisst mit Holz nach dem Mann und nimmt einen Metallschaber. Zwei Polizisten sind zum Glück vor Ort – einer zieht den Pfefferspray, der andere die Dienstwaffe.

2009 hat sich die Situation auf dem Hof bereits so zugespitzt, dass für eine behördliche Kontrolle sieben Kantonspolizisten aufgeboten werden müssen.

Im Mai 2010 kommt der Bauer in Untersuchungshaft und landet in der Psychiatrie, wegen «Gefährdung des Lebens» einer Privatperson. Die Polizei beschlagnahmt wieder Munition. Im selben Jahr setzt es wieder ein Urteil wegen Tierquälerei.

2011 wird eine unbedingte Freiheitsstrafe von neun Monaten verhängt. K. habe den Kantonstierarzt 2009 mit einer Pistole verängstigt. Die Polizei stellt beim Bauern vier Pistolen, einen Revolver und drei Flinten sicher.

Die Chronologie endet 2017, mit der Verfügung eines Tierhalteverbots – vorerst.

* Name der Redaktion bekannt

«Ulrich K. hat gedroht, mir etwas anzutun»
7:00
Ex-Blick-Reporter Marco Latzer:«Ulrich K. hat mir persönlich gedroht»
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