Ueli Maurer, der schnellste Politiker der Welt

BERN – Er lässt sich nicht mit der Limousine ins Bundeshaus chauffieren. Er fährt nicht mit dem Zug oder Tram. Ueli Maurers Dienstweg ist sportlich. Noch sportlicher ist die Zeit dafür.
Publiziert: 17.08.2009 um 12:31 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 21:29 Uhr

15 Jahre hat Ueli Maurers morgendliche Dienstkarosse auf dem Buckel. Will er sie benutzen, muss er erst einmal das Licht montieren. Der Bundesrat fährt – wann immer es der Terminplan erlaubt – frühmorgens mit seinem Downhill-Bike ins Bundeshaus. Von seiner Attikawohnung in Münsingen aus.

Mit Tempo 41 ins Bundeshaus radeln

Manchmal macht der Verteidigungsminister einen Umweg über den Belpberg oder den Gurten. Dann wieder radelt er auf direktem Weg zum Bundeshaus. Das sind rund 15 Kilometer der Aare entlang. «22 Minuten benötige ich für den kürzesten Weg von Tür zu Tür», erzählt er der «Schweizer Illustrierten». Die Aussage lässt aufhorchen. 15 Kilometer in 22 Minuten? Das sind 41 Kilometer pro Stunde. Ein sportliches Tempo für einen 59-Jährigen.

«Ja, man kann sicher sagen, dass Ueli Maurer sehr fit ist», bestätigt der VBS-Sprecher Jean-Blaise Defago gegenüber Blick.ch. «Er legt beachtliche Strecken zurück.» So habe der VBS-Vorsteher letzthin nach einer Sitzung in Burgdorf noch einen Dreistünder auf dem Velo hingelegt.

Maurer will keinen Sicherheitsschutz

«Es gibt Leute, die brauchen Bewegung und werden unruhig, wenn sie keinen Sport machen können», so Defago. Ueli Maurer gehöre sicher zu diesen Leuten. Das habe man auch im ersten Halbjahr seiner Amtszeit gemerkt, als der Verteidigungsminister wegen seiner intensiven Dossiers wenig Zeit für Sport gehabt habe.

Ueli Maurer ist bodenständig. Sicherheitsschutz hat er auf seiner Veloroute keinen dabei. Das will er auch nicht. Natürlich werde er mal angesprochen. Und bekomme jetzt gar «Mitradler». Doch das störe ihn nicht, so der VBS-Sprecher. Denn die Leute würden stets sehr anständig umgehen mit den Bundesräten. «Sie geniessen wohl eine gewisse Hochachtung», so Defago. Und ergänzt: «Da hätte sich Ueli Maurer als SVP-Parteipräsident grössere Sorgen machen müssen.»

Und der Hinwiler will ein Bundesrat zum Anfassen sein, das betonte er schon kurz nach der Wahl. «Fährt er nicht Velo, so nimmt er den Zug, um unter dem Volk zu sein», weiss Jean-Blaise Defago. (spj)

So fährt Ueli Maurer mit dem Velo ins Bundeshaus:

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