«Ueli, al akbar!»
Maurer-Video sorgt für Ärger

ZÜRICH – Das Video über Scharfschütze Ueli Maurer ruft die Militärpolizei auf den Plan.
Publiziert: 09.10.2009 um 14:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:20 Uhr
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Das Video namens «Schnütz» sorgt für Furore auf Youtube. Nach der Verlinkung auf «Blick.ch» haben es sich innerhalb eines Tages über 32’000 User angeguckt. Der Inhalt: Verteidigungsminister Ueli Maurer am Scharfschützengewehr auf dem Schiessplatz auf dem Glaubenberg OW – und die Wunde, die er sich durch den Rückschlag zufügt.

Lustig macht das Video allerdings der Ton. Statt des Originals hört man einen «Instruktor», der Maurer auf Walliserdeutsch Tipps gibt: «Da Ueli, das Ziel ist drei Meter neben dem Minarett. Jetzt schiessen wir scharf», sagt die Stimme. Und dann: «Ueli, al akbar!» (in Anlehnung an den muslimischen Gebetsruf).

Gar nicht lachen kann Daniel F.* (25) aus Salgesch VS. Ihm gehört die Synchronstimme: «Ich habe jetzt Riesenprobleme mit der Militärpolizei», sagt er zu «Blick am Abend». «Die haben mich fünf Stunden lang verhört.»

Denn als Filmer fürs Militär verbrachte er bei den Scharfschützen einen Gast-WK. Hier hatte er die Aufgabe den Besuch von Verteidigungsminister Maurer zu dokumentieren. Dass es das Material für ein privates Spässchen nutzte, wurde ihm jetzt zum Verhängnis.

Er hatte den Film schon Ende Juli hochgeladen: «Ich habe ihn dann nur 25 Freunden zugänglich gemacht», sagt Daniel. Nach dem Verhör mit der Militärpolizei hat er ihn schleunigst wieder gelöscht. «Jemand aus meinem Bekanntenkreis scheint ihn aber gesichert und wieder hochgeladen zu haben.» Daniel beteuert, dass er nicht hinter dem Youtube-User «limbonr1» steckt, über dessen Account das Video momentan läuft. «Das ist ein Anonymer».

Dass das Militär so rabiat gegen das Filmchen vorgeht, kann der Walliser nicht verstehen: «Es ist doch lustig und sympathisch.»

Im Departement Maurer will man sich zum Fall nicht äussern. «Das ist Ueli Maurer zu blöd», sagte ein Sprecher heute. Zudem ist man nicht der Meinung, dass die Militärpolizei zu hart gegen den Filmer vorgehe: «Da ist er selber Schuld».

Daniel ist dem Militär übrigens nicht zum ersten Mal negativ aufgefallen. Bereits vor ein paar Jahren lud er den Film «Panzerkinder» auf Youtube, der die Schweizer Armee nicht gerade von der positivsten Seite zeigt.

* Name der Redaktion bekannt

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