Der weisse Porsche Magnum (Verkaufspreis 270 000 Franken) ist schrottreif. Auf der Autobahn in Slowenien kollidierte der gestohlene Luxus-Bolide mit einem Polizeifahrzeug. Der Gangster hinter dem Steuer wurde verhaftet.
«Bei diesem Anblick packt uns die kalte Wut», machen Wolfgang Sahli (56) und Beat Frei (51) ihrem Ärger Luft. «In den letzten fünf Jahren wurden uns Autos für eine Million Franken gestohlen.» Ihre Garage TechArt Sahli & Frei in Effretikon ZH hat sich auf das Veredeln von Porsche-Boliden spezialisiert.
Doch die Luxusauto-Gangster vermiesen den Tuning-Garagisten die Laune und noch mehr das Geschäft. «Bei den Dieben handelt es sich um hochorganisierte Banden, die auf Bestellung hochwertige Fahrzeuge stehlen», erklärt Wolfgang Sahli. «Ihr Kundenstamm sitzt mehrheitlich im Balkan.»
Die Täter arbeiten auf höchstem technischem Niveau: Sie bohrten ein Loch in die Karosserie und hängten einen Computer an die Türschlosssicherung. Auf dieselbe Art starteten sie – ohne Schlüssel – auch den Motor.
Die beiden Tuning-Spezialisten mussten auf Geheiss ihrer Versicherung die Garage besser absichern. Nun schützen Betonquader, jeder eine Tonne schwer, den Parkplatz mit den Luxuskarossen. «Neben dem grossen Schaden, den die Versicherung nicht übernimmt, kosten uns die ganzen Sicherheitsbemühungen über 100 000 Franken», ärgert sich Beat Frei.
Trotz dieser Vorkehrungen beschleicht ihn und Partner Sahli jeden Morgen ein flaues Gefühl, wenn sie ihr Gelände betreten. «Fehlt kein Fahrzeug? Ist nichts beschädigt?»
Zum erschossenen Autodieb hat Wolfgang Sahli eine klare Meinung. «Es ist sicher tragisch, dass der 18-Jährige sterben musste. Doch es war sein ‹Berufsrisiko›. Ich bin froh, dass die Polizei solche Verbrechen verfolgt.»