Trotz Feuerwerksverbot in 17 Kantonen
Zürcher Händler haben noch Hoffnung

Der 1. August steht vor der Tür und in 17 Kantonen gilt derzeit ein Feuerwerksverbot. Schon jetzt ist klar, dass die Feuerwerks-Branche Verluste machen wird. Doch ganz will ein Zürcher Händler die Hoffnung nicht aufgeben. Er hofft auf morgen.
Publiziert: 31.07.2018 um 19:02 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 21:25 Uhr
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Heinrich Grab (l.) hat seinen Stand schon 20 Jahre lang. Bis jetzt hat er nur wenig verkauft.
Foto: zVg

Strahlend blauer Himmel, Sonne satt: eigentlich das perfekte Wetter für den 1. August. Doch die wochenlange Hitze ist brandgefährlich für unsere Wälder. Letzte Woche sahen noch viele Kantone von einem Feuerwerksverbot ab. Dann der grosse Knall zum Wochenstart: Jetzt gilt in 17 Kantonen ein Feuerwerksverbot.

Keine gute Nachricht für Produzenten und Verkäufer. Denn: Der 1. August ist für die Feuerwerks-Branche wichtiger als Silvester. «Hier wird der grösste Teil des Jahresumsatzes erwirtschaftet. Jedes Verbot führt deshalb zu einem wirtschaftlichen Schaden, der nicht mehr wettgemacht werden kann», sagt Urs Corradini, Präsident der Schweizerischen Koordinationsstelle Feuerwerk (SKF) zu BLICK. Die Lage ist brenzlig. Migros hat in den betroffenen Kantonen schon das Feuerwerk-Angebot aus dem Sortiment genommen.

«Das ist wie am 24. Dezember»

Besonders die kleinen Händler leiden. «Es ist bisher kein gutes Jahr», sagt der Zürcher Heinrich Grab (74) zu BLICK. Er verkauft seit 20 Jahren am Bahnhof Stadelhofen zum 1. August Feuerwerk, stellt dafür jedes Jahr ein Zelt auf. Er rechnet mit mehreren tausend Franken Verlust. Und das, obwohl im Kanton Zürich noch kein generelles Feuerwerksverbot gilt.

Grab hofft, dass das auch so bleibt. Denn die meisten Kunden würden erst am 1. August vorbeikommen. «Das ist wie am 24. Dezember, wenn noch schnell der Weihnachtsbaum gekauft wird», sagt der 74-Jährige. Da werde auch der meiste Umsatz gemacht.

Ein generelles Feuerwerksverbot ist bislang nicht vorgesehen, bestätigt die Zürcher Baudirektion auf Anfrage. Eine gute Nachricht für Grab. Er ist auf den erwarteten Ansturm morgen vorbereitet. Vulkane, Knallteufel und Raketen. Die Regale sind noch voll. «Ich hoffe, dass das morgen anders aussieht.» (jmh)

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