9000 Personen aus der Schweiz werden verdächtigt, Kinderpornos über amerikanische Internetanbieter auf ihre Computer oder ins Netz geladen zu haben. Das FBI hat dem Bund die Fälle gemeldet, bestätigt eine Sprecherin des Bundesamts für Polizei (Fedpol) der «NZZ am Sonntag».
Die Fälle, bei denen nach der Vorprüfung der Verdacht auf eine Straftat bestand, wurden bereits an die Strafverfolgungsbehörden weitergeleitet.
Fälle haben sich verzwanzigfacht
Noch nie war die Zahl so hoch. 2014 lag sie noch bei 480. 2015 waren es schon 2100 Fälle, 2016 3000 und ein Jahr später 5400. Innert fünf Jahren sind die Zahlen also auf das knapp Zwanzigfache gestiegen.
«Der Konsum hat ein besorgniserregendes Ausmass erreicht», sagt Xenia Schlegel, Geschäftsführerin der Stiftung Kinderschutz Schweiz. «Über die stetig steigenden Verdachtsmeldungen aus den USA sind wir zunehmend besorgt.»
In den USA besteht für Internetanbieter die Pflicht, Fälle von mutmasslicher Kinderpornografie der Polizei zu melden. Die Stiftung fordert solche Massnahmen auch in der Schweiz. «Wie die USA beweisen, stärkt eine solche Meldepflicht den Kampf gegen Kinderpornografie nachweislich», sagt Schlegel der «NZZ am Sonntag». (man)