Doris R.* ist bedrückt. Während sie ihr Frühstück zubereitet, kann sie eigentlich immer das Ehepaar auf dem Balkon auf der anderen Strassenseite beobachten. Nicht aber an diesem Sonntagmorgen. Der Balkon blieb leer. Und wird es wohl noch längere Zeit bleiben.
Denn am Vorabend hat sich in diesem Wohnblock in Dübendorf ZH ein Drama abgespielt. Um 20.30 Uhr erhält die Zürcher Kantonspolizei einen Anruf, von einem Streit mit zwei Verletzten ist die Rede.
Tot in der Attikawohnung
Als die Einsatzkräfte in der Attikawohnung eintreffen, offenbart sich ein Bild des Grauens. Die Polizisten finden die schwerverletzte Maria M.* (58) vor. Draussen, auf der Terrasse, liegt ihr Mann, Beat M. (†59). Leblos. Für Maria M. wird ein Krankenwagen gerufen, sie wird ins Spital gefahren. Für Beat M.* kommt jede Hilfe zu spät. Er stirbt am Tatort.
Was in der Wohnung passiert ist, weiss am Tag darauf in der Nachbarschaft niemand. Sicher ist: Beide wiesen Schussverletzungen auf. Die Polizei sichert die Spuren, befragt den Vater des Verstorbenen. Denn er lebt im selben Haus.
«Sie wirkten harmonisch»
Das betroffene Ehepaar war seit fast zehn Jahren verheiratet, hatte aber keine gemeinsamen Kinder. Ein Nachbar: «Sie wirkten harmonisch, haben immer gegrüsst und waren für einen Schwatz zu haben.»
Die Familie von Beat M. steht unter Schock. Der Vater möchte sich gegenüber Blick nicht äussern. Auch der Bruder wohnt nur unweit vom Tatort, über den Vorfall sprechen möchte auch er nicht.
Die Umstände des Vorfalls sind zurzeit nicht geklärt und werden untersucht.
*Namen geändert