Darum gehts
- UNESCO nimmt Jodeln in Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit auf
- Jodeln zeichnet sich durch Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme aus
- Über 12'000 Jodler in 711 Gruppen des Eidgenössischen Jodlerverbands organisiert
Die UNESCO hat das Jodeln in die Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Dies schreibt das Bundesamt für Kultur (BAK) am Donnerstag in einer Mitteilung.
Die Entscheidung würdigt eine tief in der Schweizer Kultur verwurzelte Tradition. Laut dem BAK zeichnet sich das Jodeln durch seinen charakteristischen Wechsel zwischen Brust- und Kopfstimme aus. Es verwendet bedeutungsfreie Silben, die oft mit lokalen Dialekten verbunden sind.
Jodeln wird immer beliebter
Dabei unterscheidet man zwischen dem Naturjodel ohne Text und dem Jodellied mit Strophen und gejodelten Refrains.
Die Beliebtheit des Jodelns in der Schweiz ist beeindruckend. Über 12'000 Jodlerinnen und Jodler sind in 711 Gruppen des Eidgenössischen Jodlerverbands organisiert. Die Tradition wird jedoch auch ausserhalb formeller Strukturen gepflegt und von zeitgenössischen Künstlern aufgegriffen.
Nicht erste Schweizer Tradition auf Liste
Die UNESCO-Kandidatur wurde vom BAK koordiniert und unter Einbezug von Experten und relevanten Organisationen erarbeitet. Dieser partizipative Prozess identifizierte zentrale Herausforderungen wie Nachwuchsförderung, nationale Koordination, Ausbildung, Dokumentation und Forschung.
Das Jodeln reiht sich in eine Liste von Schweizer Traditionen ein, die bereits UNESCO-Anerkennung erhalten haben. Dazu gehören das Winzerfest in Vevey, die Basler Fasnacht und die Alpsaison, heisst es in dem Communiqué.