Weisse Pracht, urchige Bergdörfer, Abgeschiedenheit. Das liebt Beat Roeschlin (60) aus Walchwil ZG an seinem Feriendomizil, der Surselva. Seit acht Jahren hat der Top-Manager der Publigroupe in Tujetsch GR eine Wohnung. Doch seit neuestem ist es mit der Ruhe vorbei.
Wenn Beat Roeschlin mit seinem Irish Setter Gino durch die Gassen des Ortsteils Sedrun schlendert, gibt es Schulterklopfen und ein «Bien di» von allen Seiten. Ob Bäckermeister, Hotelier oder Ladenbesitzer: Roeschlin ist willkommen. Der Tourist aus der Deutschschweiz wird neuer Gemeindepräsident im Ferienort mit 1500 Einwohnern. Zwar ist der Urnengang erst am 8. März, doch der Posten ist ihm sicher: Roeschlin ist der einzige Kandidat. Denn niemand im Dorf will den 50-Prozent-Job. «Zu viel Arbeit, zu komplexe Aufgaben. Man exponiert sich nicht gern», sagt Vize-Gemeindepräsident André Schmid (48) zur Unlust der Einheimischen.
«Wir brauchen neue Ideen», findet Leci Brugger (71) vom Hotel Krüzli. Verkäuferin Janis Camenisch (33) fügt an: «Einen, der Gas gibt. Denn wir Einheimischen sind etwas stur.» Der neue Bald-Chef jedenfalls ist von seiner Aufgabe begeistert: «Ich will mich zu hundert Prozent reinknien.»
Alles beginnt im Juni 2014. Tujetsch wählt den alten «President communal» ab – und steht ohne Führung da. «Wir haben ausgeschrieben. Niemand meldete sich», sagt André Schmid (48). Da wendet sich der Vorstand an Zweitwohnungsbesitzer und Stammgäste, verschickt 1150 Briefe. Mit Erfolg. Über 20 Auswärtige bewerben sich.
Einer sticht hervor: Beat Roeschlin. Er hat Visionen, 75 000 Stunden Firmenführung und Top-Beziehungen bis nach Bern. «Und seine freundliche Art kommt gut an», sagt Vize André Schmid.
Tujetsch ist zwar schuldenfrei. Aber die Neat-Baustelle schliesst, 600 Arbeitsplätze verschwinden, der Tourismus kriselt. «Wir müssen neue Arbeitsplätze schaffen», sagt Beat Roeschlin, «die Infrastruktur ausbauen, Tujetsch zugänglicher und bekannter machen.» Sein Elan kommt an.
«Er ist eine starke Persönlichkeit. Die brauchen wir», sagt Josefin Burri (46) vom Café Adula. Bäcker Georg Schmid (51): «Er ist ein Auswärtiger.
Das ist neu und gut.» Nun muss Roeschlin noch ein echter Bündner Oberländer werden. «Ich lerne eifrig Rumantsch», sagt er, «belege einen Crashkurs in Flims – und habe sogar schon versucht, Capuns zu machen.»
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