Tote und Vermisste nach heftigem Unwetter

Publiziert: 09.06.2007 um 08:24 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2018 um 19:58 Uhr
HUTTWIL/BASEL/LUZERN – Ein gewaltiges Gewitter fegte heute Nacht über Teile der Schweiz hinweg. Die entfesselten Wassermassen rissen drei Personen in den Tod, eine weitere wird noch vermisst.

Die Unwetter entluden sich über weiten Teilen des Mittellands. Fatal waren die Folgen im Raum Huttwil: In Eriswil starb eine Frau, als ihre Wohnung überflutet wurde, wie die Kantonspolizei Bern mitteilte. In Huttwil wurden drei Personen von der Langete mitgerissen, eine Person konnte gerettet werden.

Das Unwetter hatte die Region Eriswil, Wyssachen, Sumiswald Huttwil gegen 22.00 Uhr heimgesucht. Die Polizei erhielt rund 50 Schadensmeldungen. Bei Huttwil und in Eriswil rissen Hochwasser führende Bäche Brücken weg. Häuser und Strassen wurden überflutet. Die Feuerwehren standen im Grosseinsatz. Gewitter hatten im Kanton Bern bereits in der Nacht zum Freitag Schäden von rund vier Millionen Franken angerichtet.

Hochbetrieb hatte die Feuerwehr am Freitagabend auch in Basel, wo innerhalb einer Stunde rund 120 Meldungen wegen überfluteten Kellern eingingen. Menschen wurden nicht verletzt. Nach Mitteilung des Sicherheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt fielen gewaltige Regenmengen, die von der Kanalisation nicht geschluckt werden konnten. Heftige Böen fegten auch ein Festzelt weg. Zwei Strassentunnels mussten vorübergehend gesperrt werden, weil sie mit Wasser voll gelaufen waren.

Auch zwischen Wolhusen und Willisau im Kanton Luzern führten die Gewitter zu Überschwemmungen und Erdrutschen. Die Feuerwehren standen bis in die Morgensunden des Samstags im Einsatz. Strasse und Bahn nach Willisau waren unterbrochen, wie die Kantonspolizei Luzern auf Anfrage bekannt gab. (AP/zeb)

50 Liter Regen in einer Stunde
ZÜRICH – Die gestrigen Gewitter wurden von ausserordentlich intensiven Niederschlägen begleitet. In Basel fielen innerhalb einer Stunde 45 Liter Regen pro Quadratmeter, wie Christophe Voisard von MeteoSchweiz mitteilte. Das ist etwa halb so viel wie im langfristigen Schnitt im ganzen Monat Juni. In der Region rund um den Napf waren es gemäss Voisard sogar rund 50 Liter pro Quadratmeter. Wie schon in der Nacht zuvor handelte es sich um lokale Gewitter. Und zwar auf einer Linie von der Nordwestschweiz über das Baselbiet, den Kanton Solothurn, das Emmental und die Napfregion bis zum Brienzersee. Diese Linie von Gewitterzellen dürfte sich nach den Erwartungen von MeteoSchweiz am Samstag etwa 50 Kilometer in östlicher Richtung verschieben. Die stärksten Gewitter seien deshalb am Abend vom Schwarzwald über Schaffhausen, das Zürcher Oberland und das Glarnerland bis in den Alpstein zu erwarten. Der Meteorologe machte aber darauf aufmerksam, dass die Vorhersage bei Gewittern schwierig sei.
ZÜRICH – Die gestrigen Gewitter wurden von ausserordentlich intensiven Niederschlägen begleitet. In Basel fielen innerhalb einer Stunde 45 Liter Regen pro Quadratmeter, wie Christophe Voisard von MeteoSchweiz mitteilte. Das ist etwa halb so viel wie im langfristigen Schnitt im ganzen Monat Juni. In der Region rund um den Napf waren es gemäss Voisard sogar rund 50 Liter pro Quadratmeter. Wie schon in der Nacht zuvor handelte es sich um lokale Gewitter. Und zwar auf einer Linie von der Nordwestschweiz über das Baselbiet, den Kanton Solothurn, das Emmental und die Napfregion bis zum Brienzersee. Diese Linie von Gewitterzellen dürfte sich nach den Erwartungen von MeteoSchweiz am Samstag etwa 50 Kilometer in östlicher Richtung verschieben. Die stärksten Gewitter seien deshalb am Abend vom Schwarzwald über Schaffhausen, das Zürcher Oberland und das Glarnerland bis in den Alpstein zu erwarten. Der Meteorologe machte aber darauf aufmerksam, dass die Vorhersage bei Gewittern schwierig sei.
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