Todesursache Fitness-Wahn
«Die Strafen für Anabolika sind zu lasch!»

Der Tod von Mike Schaller schockiert. Nun fordert ein Fitness-Experte Konsequenzen.
Publiziert: 13.07.2014 um 20:58 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:55 Uhr
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Myriam Schaller (52) hat Sohn Mike († 23) verloren.
Foto: Stefan Bohrer
Von Cyrill Pinto

Als Myriam Schaller (52) aus Glovelier JU zum letzten Mal mit ihrem Sohn Mike sprach, klagte er über Brustschmerzen. Am nächsten Morgen lag er tot in seinem Bett. Herzstillstand!

Mike war erst 23. Und topfit. Zu fit.

«Mike war süchtig nach Training und sehr stolz auf seine Muskeln», sagt seine Mutter im SonntagsBlick. Den Muskelaufbau beschleunigte Mike mit Anabolika. Er hatte das Fitness-Doping im Kraftkeller kennengelernt. Bestellte sich die Substanzen schliesslich im Internet. «Die Anabolika haben meinen Sohn umgebracht», sagt Myriam Schaller.

Der Handel mit Anabolika ist in der Schweiz verboten, der Konsum hingegen legal. Und in vielen Fitnesscentern toleriert.

Nicht so in jenen von Michael Ammann (43). Zusammen mit seinem Bruder betreibt er in der Ostschweiz mehrere Center. Der ausgebildete Sportlehrer setzt in seinen Update-Fitness-Studios eine Anabolika-Null-Toleranz durch.

«Wenn wir sehen, dass jemand in kurzer Zeit ungewöhnlich viel Muskelzuwachs hat, sprechen wir ihn darauf an, schliessen ihn aus dem Fitnessstudio aus», sagt Ammann. Damit wolle man verhindern, dass er andere Kraftsportler mit verbotenen Substanzen in Kontakt bringe.

Auch der Dopingkonsum müsse verboten werden, fordert er. «Denn nur wenn für Anabolika ähnlich hohe Strafen wie für Drogen wie etwa Heroin gelten, bekommt man das Problem in den Griff. «Die Strafen, die heute drohen, sind viel zu lasch.»

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