Rasante Abfahrten über Stock und Stein. Seit Jahren sind Martin Luginbühl (35) aus Thun BE und Adrian Gerber (22) aus Heimberg BE begeisterte Downhill-Biker. Doch was nun passiert ist, können sie immer noch nicht glauben. Ein Biker-Hasser spannte Schnüre zwischen Bäumen – und Luginbühl raste voll rein. «Der wusste genau, was er macht. Er hätte mich töten können», so Martin Luginbühl.
Geschehen ist es am Sonntag vor einer Woche, um 17.20 Uhr. Luginbühl und Gerber rasen mit bis zu 50 km/h durch den Wald oberhalb von Hilterfingen BE am Thunersee. «Die Schnüre waren an einer Stelle gespannt, an der man keine Chance hat, sie zu sehen», sagt Luginbühl. «Ich wurde am Brustkorb getroffen. Die zweite verhedderte sich im Vorderrad. Zum Glück wurde ich nicht verletzt.» Nach dem ersten Schock rufen die Biker die Polizei. «Sie haben die Schnur entfernt und mitgenommen.»
Die Polizei nimmt den Vorfall ernst. «Die Ermittlungen sind eingeleitet. Die Täter bis jetzt aber unbekannt», sagt Corinne Müller, Sprecherin der Kantonspolizei Bern.
Die Waldstrecke ist bei vielen Bikern der Region beliebt. Aber: Es ist eine inoffizielle Strecke, wie die vier anderen in der Umgebung auch. Seit Jahren kämpfen die Biker um einen offiziellen Bike-Trail, bislang ohne Erfolg.
Mitte August trifft es Adrian Gerber bei Heiligenschwendi BE, auf einer anderen Strecke bei Im Saali. «Kurz nach dem Start fuhren wir über versteckte Nagelbretter. Zum Glück ist nichts passiert!»
Als die Biker kurz anhalten, schon der nächste Schock: «Nur wenige Meter weiter war zwischen zwei Bäumen in Halshöhe ein Draht gespannt. Der hätte bestimmt nicht nachgegeben.» Auch dieser Fall ist bei der Polizei bekannt. Und ungeklärt.